Am Sonntag kam es im Schlösschen Bonmont beim Golf-Club in Chéserex VD zu einem Spektakel: 25 beschlagnahmte Super-Boliden wurden versteigert – darunter Ferraris, Maseratis und Rolls Royces. Und absolute Raritäten wie ein Lamborghini Venero Roadster und ein Koenigsegg One:1 – die es nur in begrenzter Stückzahl gibt.
Sie alle gehörten einst dem Protz-Diktatoren-Söhnchen Teodorin Obiang, wurden aber 2016 beschlagnahmt. Seither befanden sich die Autos des Äquatorialguineers im Besitz des Kantons Genf. Die Luxusautos wurden nun für insgesamt über 24 Millionen Franken versteigert – ein Grossteil davon kaufte ein geheimnisvoller Mann, dessen Gebote alle anderen in den Schatten stellten.
Für wen er die Geschäfte machte, wollte der junge Mann nicht verraten. Er sagte nachher nur, dass die Autos für jemanden in Dubai bestimmt seien. Klar ist hingegen: Der Erlös aus dem Verkauf der Autos muss an Äquatorialguinea zurückgegeben werden, darf aber nicht in die Taschen des Obiang-Clans zurückfallen. Das ist gar nicht so einfach. Denn: In Äquatorialguinea herrscht der Vater von Teodorin Obiang.
Äquatorialguinea ist ein Land auf dem afrikanischen Kontinent, der im Norden an Kamerun und im Süden und Osten an Gabun grenzt. Der Staat ist eine ehemalige spanische Kolonie und flächenmässig etwa so gross wie Belgien. Das Land ist besonders entlang der Küstengebiete reich an Erdölvorkommen. Entsprechend hat es ein hohes Pro-Kopf-Einkommen. Dennoch: Die Armutsquote in Äquatorialguinea ist hoch. Denn die Erdöleinnahmen kommen vor allem nur einer kleinen politisch einflussreichen Elite zugute – dazu gehört der Obiang-Clan. An deren Spitze steht Teodoro Obiang Nguema Mbasogo (77), der das Land seit 1979 diktatorisch regiert. Vor 40 Jahren stürzte Obiang seinen eigenen Onkel, liess ihn sogar töten. Sein Sohn Teodoro Obiang Nguema Mangue (55) ist Vizepräsident des Landes und gilt als potenzieller Nachfolger für den Präsidentenposten. Nebst seiner politischen Position ist der Diktatorensohn auch Eigentümer des einzigen privaten Radiosenders von Äquatorialguinea, Radio Asonga und Direktor des staatlichen Fernsehsenders TV Asonga. Aufgrund von Geldwäscherei-Vorwürfen wurde er 2016 verhaftet sowie seine Autos beschlagnahmt. Mittlerweile ist er aber wieder auf freiem Fuss.
Äquatorialguinea ist ein Land auf dem afrikanischen Kontinent, der im Norden an Kamerun und im Süden und Osten an Gabun grenzt. Der Staat ist eine ehemalige spanische Kolonie und flächenmässig etwa so gross wie Belgien. Das Land ist besonders entlang der Küstengebiete reich an Erdölvorkommen. Entsprechend hat es ein hohes Pro-Kopf-Einkommen. Dennoch: Die Armutsquote in Äquatorialguinea ist hoch. Denn die Erdöleinnahmen kommen vor allem nur einer kleinen politisch einflussreichen Elite zugute – dazu gehört der Obiang-Clan. An deren Spitze steht Teodoro Obiang Nguema Mbasogo (77), der das Land seit 1979 diktatorisch regiert. Vor 40 Jahren stürzte Obiang seinen eigenen Onkel, liess ihn sogar töten. Sein Sohn Teodoro Obiang Nguema Mangue (55) ist Vizepräsident des Landes und gilt als potenzieller Nachfolger für den Präsidentenposten. Nebst seiner politischen Position ist der Diktatorensohn auch Eigentümer des einzigen privaten Radiosenders von Äquatorialguinea, Radio Asonga und Direktor des staatlichen Fernsehsenders TV Asonga. Aufgrund von Geldwäscherei-Vorwürfen wurde er 2016 verhaftet sowie seine Autos beschlagnahmt. Mittlerweile ist er aber wieder auf freiem Fuss.
Über zwei Milliarden Dollar unterschlagen
Wie «Le Temps» schreibt, müssen die Genfer Behörden zuerst einmal die genaue Höhe des Nettoerlöses aus dem Verkauf der 25 Fahrzeuge ermitteln. Dann wird ein Teil vom Erlös an den Kanton Genf gezahlt – für die Unterbringung der Super-Boliden seit 2016. Der Rest des Geldes soll einem sozialen Projekt in Äquatorialguinea zugutekommen.
Dass das gar nicht so einfach ist, zeigt ein Fall aus den 90er-Jahren. Der damalige nigerianische Diktator Sani Abacha hatte während seiner Herrschaft mehr als 2,2 Milliarden Dollar vom Staat unterschlagen – ein Drittel davon bunkerte er in der Schweiz. Zwischen 2005 und 2016 hatte die Schweiz deshalb fast 700 Millionen US-Dollar an Nigeria zurückgegeben.
Gelder kamen nie an
Nach den ersten Rückerstattungen der Gelder wurde überprüft, ob die Millionen auch da ankamen, wo sie eigentlich hin sollten – dem war aber nicht so. Es stellte sich heraus, dass das Geld für Projekte verwendet wurde, die beispielsweise bereits abgeschlossen waren oder gar nicht erst existierten.
Aufgrund dieser Mängel beschlossen Schweizer Behörden, die Verwendung der zurückgegebenen Mittel künftig genauer zu überwachen. Ob diese Überwachung im Fall Obiang reichen wird? Der Prozess der Rückgabe an Äquatorialguinea wird auf jeden Fall kein leichter, da sich die Regierung im Gegensatz zu Nigeria nicht verändert hat und sich in absehbarer Zeit auch nicht verändern wird.