Jetzt ist es amtlich
Matterhorn wird nicht gesperrt

Das Matterhorn wird nicht gesperrt. Zermatt Tourismus reagiert damit auf Artikel in der Sonntagspresse und bestätigt BLICK-Recherchen.
Publiziert: 06.08.2019 um 09:34 Uhr
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Aktualisiert: 06.08.2019 um 11:06 Uhr
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Schön und gefährlich zugleich: Das Matterhorn ist einer der Berge weltweit, die am meisten Todesopfer fordern.
Foto: IMAGO

«Matterhorn soll gesperrt werden» war nach einem Artikel in der Sonntagszeitung vom 4. August 2019 in vielen Medien zu lesen. Die Schlagzeile war auf die Forderung einzelner Bergführer zurückführen. Allein sechs Menschen kamen in den vergangenen Wochen am Matterhorn ums Leben. Das jüngste Beispiel: Der Chilene Gonzalo V.* (38) und sein Begleiter stürzen am 24. Juli an der Ostflanke über 800 Meter in den Tod, weil sich Felsbrocken lösten und sie mitrissen.

BLICK erklärte daraufhin, dass der Berg nicht gesperrt werden kann. Zu viele Wege führen auf den Gipfel. Nun bestätigt Zermatt Tourismus die Schlussfolgerung. «Eine Sperrung wäre absurd», sagte Bergführer Benedikt Perren vom Outdooranbieter Zermatters. «Bergsteigen ist eine Risikosportart – dessen sind sich alle, die sich professionell im Hochgebirge bewegen, bewusst. Natürlich sind wir bestrebt, Risiken abzuschätzen und zu minimalisieren.» Deshalb würden die Zermatter Bergführer keine Führungen anbieten, wenn kritische Situationen voraussehbar sind.

Grundsätzlich liege es in der Eigenverantwortung aller Bergsteiger, sich über die lokalen Verhältnisse zu informieren und die Situation zu beurteilen. «Eine Sperrung würde das Prinzip der Eigenverantwortung aushebeln. Das Matterhorn wäre dann `offen` oder `zu`, obwohl auch bei offenem Status keine Garantie für Sicherheit am Berg bestünde», so Benedikt Perren. 

2003 gab es eine Sperrung

Allerdings: Im Jahr 2003 kam es zu einer Matterhornsperrung. Diese geschah allerdings nicht prophylaktisch, sondern als nach einem grossen Felsabbruch die Hörnli-Route von losem und noch nicht ausgebrochenem Gestein gesäubert werden musste. Eine Besteigung zur gleichen Zeit auf der gleichen Route wäre zu gefährlich gewesen, urteilten die Bergführer.

Wie gefährlich die Berge sind, zeigte sich auch dieses Wochenende: Am Samstagmorgen stürzten am Walliser Dent Blanche (4357 m ü. M.) zwei deutsche Alpinisten ab. Stunden später brach an der Fiamma (2400 m ü. M.) bei Vicosoprano GR ein Felsstück ab und riss eine 30-jährige Deutsche in die Tiefe, verletzte ihren 36-jährigen Begleiter schwer. Zur gleichen Zeit verunglückte auch ein 66-Jähriger auf der Alp di Cadin bei Roveredo GR. (vof)

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