Würden Sie mit einem Gottenkind an ein so genanntes Hochrisikospiel, zum Beispiel FC Zürich gegen YB oder GC gehen?
Diese einfache Frage birgt politische Sprengkraft. Gestellt hat sie am Mittwochabend die SRF-Sendung «Rundschau» der Sportministerin und CVP-Bundesrätin Viola Amherd (57). Und sie gab eine klare Antwort darauf: «Ich würde das nicht machen.»
Sie präzisierte, dass sie vor allem mit einem Kind nicht dort hin gehen würde: «Ich finde es wirklich traurig, dass Familien mit Kindern aber auch Erwachsene nicht mehr an alle Spiele gehen können.»
Pyros im Minutentakt
Grund sind Bilder der vergangenen Saison der obersten Schweizer Fussball-Liga: Im März 2019 kam es zur Schande von Sion: Aus dem wütenden Fan-Sektor der Grasshoppers wurden im Minutentakt Pyros aufs Feld geworfen. Im Mai provozierten frustrierte GC-Fans im Spiel gegen Luzern erneut einen Spielabbruch.
Solche Bilder sind für CVP-Bundesrätin Amherd zu viel: «Schon weil ich selber nicht gerne in solche Situationen gerate. Wenn ich eine Schlägerei sehe – ich ertrage das nicht», sagt Bundesrätin Amherd.
Sie will dafür die Fussballvereine in die Pflicht nehmen: «Wenn man die Krawallmacher identifizieren kann, muss man sie konsequent den Rechtsbehörden zuführen.» Für sie seien die Krawallmacher nämlich oftmals nicht Fans, sondern Personen, die Krawall suchen würden. (pma)