Er war der meistgesuchte Betrüger in Grossbritannien: Mark Acklom (45) erleichterte eine Frau um umgerechnet 1,1 Millionen Franken. Danach setzte er sich ab, flüchtete zunächst nach Spanien, danach in die Schweiz. Bis jetzt: Am 30. Juni hat ihn die Kantonspolizei Zürich in einem Luxus-Apartment in Wädenswil ZH verhaftet – zwei Jahre nach seiner Flucht!
Und die Verhaftung verlief laut «Sky News» dramatisch: Als die Polizisten anrückten, versuchte sich Acklom mit einem Sprung vom Balkon zu retten. Er sei von den Beamten zu Boden gerungen worden. Offenbar hatte der Betrüger mit seiner Frau und seinen zwei Kindern eine Wohnung in Wädenswil gemietet. Zuvor sei er mehrere Tage von der Polizei überwacht worden.
Die Kantonspolizei Zürich bestätigt gegenüber BLICK die Verhaftung. Nun sitzt Acklom in Zürich in U-Haft, wartet auf seine Auslieferung.
Die Aktion sei ein exemplarisches Beispiel von internationaler und nationaler Zusammenarbeit, sagte Lulzana Musliu, Sprecherin des Bundesamtes für Polizei (fedpol) gegenüber SDA. «Wir haben monatelang zusammen mit den britischen Behörden und den Kantonspolizeien von Zürich und Genf an dieser Zielfahndung gearbeitet.»
Die britischen Behörden hatten Hinweise, dass sich der gesuchte Betrüger in der Schweiz aufhielt - mutmasslich in der Region um Genf oder Zürich. Am vergangenen Wochenende verdichteten sich schliesslich die Hinweise auf den tatsächlichen Aufenthaltsorts. Der Mann hatte mit seiner Familie unter falschem Namen in Wädenswil gelebt.
Betrüger gab an, MI6-Agent zu sein
Der Betrüger hatte 2012 einer britischen Frau angegeben, Schweizer Banker und Agent des Geheimdienstes MI6 zu sein und sie danach um 850'000 Pfund erleichtert, um mehrere Häuser zu renovieren (BLICK berichtete). Carolyn Woods (61) sagt: «Ich freue mich nach all der Zeit, dass Mark Acklom endlich verhaftet wurde.»
Adam Bunting von der Polizei Avon und Somerset wird in der Mitteilung zitiert: «Acklom glaubte, dass er sich der Verhaftung entziehen könne, in dem er in Europa herumzieht. Aber wir waren fest entschlossen, ihn ausfindig zu machen und zurück in unser Land zu bringen.» Die Verhaftung sei das Ergebnis der koordinierten Zusammenarbeit der britischen Ermittler, der Bundesbehörden und den Schweizer Behörden. Man arbeite an einer raschen Auslieferung.
Hätte Acklom schon früher dingfest gemacht werden können? «Sky News» hatte bereits im Januar berichtet, dass der 45-Jährige sich vorübergehend auch in einem «tristen Ort im Nordosten von Zürich» aufgehalten hatte und seit 2014 sogar eine offizielle Aufenthaltsbewilligung erhalten haben soll – unter einem falschen Namen. (neo)
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