Liebesschuft Mark Acklom ergaunerte 1,1 Millionen
Briten-Betrüger holt sich Zürcher B-Ausweis

Er soll vorübergehend und unter falschem Namen in der Nähe von Zürich gewohnt haben: Mark Acklom, der meistgesuchte Betrüger in Grossbritannien.
Publiziert: 16.01.2018 um 12:06 Uhr
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Aktualisiert: 22.09.2018 um 12:41 Uhr
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Mark Acklom alias Marc Long soll in einem «tristen Vorort nördlich von Zürich» gewohnt haben. Er habe sogar eine Aufenthaltsbewilligung erhalten.
Foto: Screenshot

Er ist der meistgesuchte Betrüger in Grossbritannien: Mark Acklom (44), der 2012 einer britischen Frau angegeben hatte, Schweizer Banker und Agent des Geheimdienstes MI6 zu sein und sie danach um 850'000 Pfund erleichterte. Umgerechnet sind das 1,1 Millionen Franken.

Seither fahndet die Polizei nach ihm, bislang erfolglos. Acklom ist mit seiner Frau und seinen zwei Töchtern nach dem Betrug zuerst nach Spanien geflohen und dann untergetaucht.

In der Schweiz heisst er Marc Long

Recherchen des britischen Nachrichtensenders Sky News zeigen nun, dass Acklom vorübergehend auch in einem «tristen Ort im Nordosten von Zürich» gewohnt und seit 2014 sogar eine offizielle Aufenthaltsbewilligung erhalten hat: Acklom hat einen B-Ausweis, ausgestellt vom Kanton Zürich, gültig bis am 28. April 2019. Der Ausweis lautet aber auf einen anderen Namen: Marc Long. Denn er hat ihn laut «Sky» offiziell ändern lassen.

Ein Zürcher Nachbar von «Long» sagt dem Sender, dass er Acklom geholfen hatte, die Wohnung einzurichten. Auch habe er eine Zeit lang seine Korrespondenz erledigt. «Das letzte Mal habe ich ihn hier vor drei Jahren gesehen, die Polizei hatte ihn damals für kurze Zeit inhaftiert», wird der Nachbar zitiert. Dies wegen eines angeblichen Kreditkartenbetrugs. «Er wurde aber nach kurzer Zeit wieder freigelassen», so der Nachbar.

Letzte Sichtung in Genf

Die letzte Sichtung von Acklom war ebenfalls in der Schweiz. So wurde er im Mai 2017 in einem Café in Genf fotografiert. Dabei befand er sich in «guter» Gesellschaft – er sass dort mit Carlos Estevez. Dieser ist ebenfalls wegen Betrugs auf der Flucht. Laut Interpol soll er die galizische Staatskasse um 13 Millionen Franken betrogen haben. (fr)

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