Sie sammeln sich dieser Tage an Fenstern, Fensterbrettern, in Nischen und Ecken. Und das gleich haufenweise. Es scheint, als gäbe es derzeit in vielen Teilen der Schweiz eine Invasion der Marienkäfer.
Doch sind sie eine Plage oder handelt es sich um ein normales Naturphänomen? Und warum sammeln sie sich eigentlich?
Begehrte Plätze sind knapp
Martin Bolliger, Fachspezialist Artenkenntnis, erklärt gegenüber «Radio Argovia»: «Sie sammeln sich immer im Herbst. Dann findet man ganze Trupps an den Hauswänden. Sie wollen hier überwintern.» Da die guten Plätze begrenzt sind, lassen sich gleich haufenweise Käfer an einem einzigen Ort nieder – dies erklärt die grossen Ansammlungen. Sie nutzen die letzten Sonnentage, um sich entweder in wärmere Regionen zu begeben, oder hier einen Überwinterungsplatz zu suchen.
Die Marienkäfer-Ansammlungen sehen vielleicht gruslig aus, aber schlimm sind sie nicht. Wenn man die Käfer dennoch loswerden will, können sie mit einem Glas oder einer Papiertüte vorsichtig ins Freie bugsieren.
Asiatischer Marienkäfer verdrängen einheimische
Die uns bekannten Marienkäfer sind rot-schwarz. Sehen die Marienkäfer anders aus, so handelt es sich wahrscheinlich um Asiatische Marienkäfer: Diese sind orange oder gelblich. Die asiatische Art wurde ursprünglich für die Schädlingsbekämpfung eingesetzt, konnte sich aber verbreiten und hat rund 80 einheimische Arten verdrängt.
Dass man einen asiatischen Käfer an der Hauswand sieht, ist laut Martin Bolliger aber unwahrscheinlich: «Die asiatischen Marienkäfer überwintern in der Vegetation, sie kommen nicht an die Fassaden oder in die Häuser.»
Sie sind schön niedlich und sollen Glück bringen - Marienkäfer. Die roten und gelben Insekten sind derzeit wieder vermehrt in vielen Wohnungen zu finden. Woran liegt es und wie kann man verhindern, dass sie einziehen?
Sie sind schön niedlich und sollen Glück bringen - Marienkäfer. Die roten und gelben Insekten sind derzeit wieder vermehrt in vielen Wohnungen zu finden. Woran liegt es und wie kann man verhindern, dass sie einziehen?
Nicht alle Marienkäfer bringen Glück
Zwar können Marienkäfer keinen Schaden anrichten, aber sie bringen auch nicht immer Glück. So schreibt die Zuger Polizei, dass am Donnerstag eine 43-jährige Lenkerin in Oberägeri ZG versuchte, einen Marienkäfer aus dem Auto zu entfernen und dabei auf die Gegenfahrbahn geraten ist. Dort kollidierte sie mit zwei Autos. Verletzt wurde niemand, der Sachschaden beträgt jedoch mehrere zehntausend Franken. (myi)