Drogenschnelltest hat schon wieder versagt
Wegen Kafi und Käse hat Ramona (27) fast ihren Job verloren

Schon früher ging der Drogenschnelltest der Kapo Solothurn schief: Berufsfahrerin Ramona Tschannen (27) musste wegen einem falschen Testergebnis ihren Führerschein abgeben – und hatte beinahe die Kündigung auf dem Tisch.
Publiziert: 03.11.2017 um 09:58 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 16:08 Uhr
Helena Schmid

Seit mehr als sechs Jahren ist die Solothurnerin Ramona Tschannen (27) Medikamentenlieferantin bei einem Pharmakonzern. Eine Verkehrskontrolle im September kostete sie aber fast den Job: Die Polizisten machten bei ihr einen Drogenschnelltest! Zuerst nahm Tschannen es gelassen. «Ich hatte nichts konsumiert ausser einem Kaffee und etwas Käse», sagt sie zu BLICK.

Doch dann der Schock. Der Schnelltest zeigt an, dass Tschannen Benzodiazepine (Wirkstoffe in Schlafmitteln) konsumiert haben soll. «Ich war total geschockt und verlangte einen zweiten Test», sagt Tschannen. Doch das macht es nur noch schlimmer. Denn diesmal wird sie zusätzlich auch positiv auf Amphetamine getestet. Sofort führen die Beamten sie zum Blut- und Urintest ins Spital. Der Führerschein wird umgehend eingezogen.

Ersatz aus der eigenen Tasche bezahlt

Die Berufsfahrerin muss um ihren Job bangen. «Ohne Führerschein konnte ich nicht mehr arbeiten – dafür hätte mich mein Chef auf die Strasse stellen können.» Zu ihrer Erleichterung zeigt sich ihr Chef aber kulant. Dennoch: Der Ausweisentzug geht mächtig ins Geld.

So musste sie auf Geheiss des Chefs einen Ersatzfahrer suchen und ihm den Lohn aus eigener Tasche zahlen. «Das kostete mich 100 Franken pro Tag», so Tschannen. Eine Situation, die sie quälte. «Ich weinte einen ganzen Morgen lang!» 

Das kostet auch noch 500 Franken

Nach zehn Tagen kommen endlich die ersehnten Testergebnisse. Für Tschannen keine Überraschung: Sowohl Blut- als auch Urintest fielen negativ aus. Der fehlerhafte Drogentest bleibt aber nicht ohne Folgen: «Rund 500 Franken kostete mich der Vorwurf der Polizei, eine Drögelerin zu sein!»

Doch Tschannen ist kein Einzelfall. Auch Adnan Mursula (34) musste seinen Führerschein abgeben, weil der Speicheltest ihm zu Unrecht Amphetamine nachwies (BLICK berichtete). Auch er wurde von der Kapo Solothurn getestet. Sein Vergehen: Er hatte Red Bull getrunken.

Unzuverlässige Schnelltests

Kapo-Sprecher Andreas Mock verteidigt derweil den Schnelltest: «Wir haben mehrheitlich gute Erfahrungen mit diesem Verfahren gemacht – Fehlergebnisse sind eine Ausnahme.»

Doch die Fälle von Tschannen und Mursula zeigen: Drogenschnelltests sind unzuverlässig. Dies bestätigt auch Mock: «Offenbar gibt es beim Schnelltestgerät eine Schwierigkeit bei der Anzeige im Bereich der Amphetamine. Wir behalten das im Auge und schauen, welche Erfahrungen andere Kantone gemacht haben.»

Fakt ist: In mehreren Schweizer Kantonen wurde der Speicheltest wegen seiner unzuverlässigen Ergebnisse bereits abgeschafft. Dazu gehören unter anderem St. Gallen und Zürich. Ob auch der Kanton Solothurn in Zukunft auf den Schnelltest verzichten wird, bleibt unklar. Für Tschannen ist der Vorfall aber noch nicht vom Tisch – sie verlangt eine Entschädigung: «Ich will meine 500 Franken zurück.»

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