BLICK: Bei einer militärischen Schiessübung macht ein Vorgesetzter seine Soldaten mit einer Geschichte über eine untreue Freundin heiss (BLICK berichtete). Stört Sie das?
Rosmarie Quadranti: Das geht überhaupt nicht. Das kann in der Schweizer Armee niemand ernsthaft gutheissen. Derjenige, der die Aussagen gemacht hat, sollte umgehend zur Verantwortung gezogen werden.
Inwiefern?
Die Armee sollte ein Disziplinarstrafverfahren gegen den Verantwortlichen eröffnen.
Was finden Sie an den Aussagen besonders stossend?
Gleich zwei Punkte gehen gar nicht. Einerseits sollte das Militär niemals reale Menschen, und schon gar nicht Frauen, zur Zielscheibe machen – auch bei Übungen. Andererseits ist es für mich ein klarer Aufruf zur Gewalt mit dem Ziel Mord. Das hat im Militär nichts zu suchen.
Könnte man das Ganze nicht auch als missratenen Scherz sehen?
In dieser Kategorie gibt es keine Scherze, vor allem dann nicht, wenn man eine Waffe in den Händen hält.
Schadet das Skandal-Video der Armee?
Ich finde es viel eher traurig als skandalös. Traurig, dass das in unserer Armee offenbar als Scherz durchgeht. Für mich ist ein solches Verhalten untragbar. (gr)