Noch nie waren wir so auf unsere Ärzte, Pfleger und Apotheker angewiesen wie jetzt. An den Corona-Krisenherden auf der ganzen Welt schieben sie Doppel- und Dreifachschichten. Aus China sah man Bilder von Männern in Weiss, die vor Erschöpfung umkippten. Es ist eine fast übermenschliche Leistung, die vom medizinischen Personal abverlangt wird. Auf der ganzen Welt überlegen sich die Menschen darum, wie sie sich bei den Lebensrettern bedanken können. Gar nicht so einfach, bei Abstandhalten, Quarantäne und Ausgangssperre.
In Spanien, wo es schon über 9000 Corona-Fälle gibt, begannen die Leute mit Klatschen. Tausende gingen in der Hauptstadt Madrid am Samstagabend an die Fenster und auf die Balkone, klatschten minutenlang. Anwohner berichteten von Auto- und Busfahrern, die mit Hupkonzerten einstimmten. Auch in anderen Landesteilen berichten Medien von lautstarken Aktionen.
In Italien, wo die Situation noch dramatischer ist, haben die Menschen am Wochenende ebenfalls geklatscht, um dem Spitalpersonal Respekt zu zollen. Ein unüberhörbares Dankeschön! Sowieso zeigen die Italiener in der Krise Kreativität: Videos von halben Konzertorchestern, jeder Musiker an seinem Fenster, verbreiten sich noch schneller als das Virus.
In der Schweiz sind wir erst am Beginn der Corona-Welle, sagt das Bundesamt für Gesundheit. Trotzdem kommen die Spitäler und die Menschen, die dort arbeiten, schon jetzt immer wieder an ihre Grenzen. 8000 Armeeangehörige wurden aufgeboten, um das Gesundheitssystem zu unterstützen.
Unterstützung braucht unser Krankenhauspersonal jetzt von uns allen. Indem wir uns an die Regeln halten, um die Verbreitung des Virus aufzuhalten. Aber auch, indem wir unseren Ärzten, Pflegefachpersonen und Assistenten «Danke, Merci, Grazie, Grazia» sagen. Alle grossen Schweizer Medienunternehmen haben sich darum zusammengetan. Um die Bürgerinnen und Bürger zu bitten, am kommenden Freitag Flagge zu zeigen für die Tausenden Menschen, auf die wir jetzt angewiesen sind wie noch nie.
Am Freitag um 12.30 Uhr mittags, möchten wir Sie alle bitten, an die Fenster oder auf die Balkone zu treten. Und eine Minute zu klatschen. Eine Minute für die Menschen, die nun wohl für Monate alles geben müssen.