In den EU-Staaten - und in der Schweiz - werden seit 1996 am letzten Sonntag im März sowie am letzten Sonntag im Oktober die Uhren jeweils eine Stunde umgestellt. (Symbolbild)
Foto: Keystone/DPA/OLIVER BERG

2021 sollte sie abgeschafft werden
Es ist wieder Sommerzeit – und keiner will es

Und das ausgerechnet während einer Pandemie: Am Sonntag verlieren wir eine Stunde Schlaf. Es wird wieder einmal Sommerzeit. Zum letzten Mal – oder sorgt Corona für Verzögerung?
Publiziert: 27.03.2020 um 19:50 Uhr
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Aktualisiert: 20.10.2020 um 14:13 Uhr
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Am kommenden Wochenende ist es wieder so weit: Die Uhr wird eine Stunde nach vorne gestellt, die Sommerzeit beginnt.
Foto: Blick Grafik

Eigentlich will das kaum noch einer. Und doch ist es in der Nacht auf Sonntag, um 2 Uhr, wieder soweit: Die Uhren werden eine Stunde vorgestellt – auf 3 Uhr und somit auf Sommerzeit. Die verlorene Stunde erhalten wir alle wieder zurück am 25. Oktober, wenn die Winterzeit zurückkehrt.

Wird es Abschaffung der Zeitumstellung 2021 geben?

Dabei hatte das EU-Parlament im März vergangenen Jahres für eine Abschaffung der Zeitumstellung im Jahr 2021 plädiert. Dies, nachdem in einer EU-weiten Umfrage sich mehr als 80 Prozent für dasselbe ausgesprochen hatten. Für die tatsächliche Abschaffung müsste allerdings noch ein Kompromiss zwischen den Mitgliedstaaten erzielt werden.

Umstritten bleibt zum Beispiel, ob auf Normalzeit – sprich: Winterzeit – umgestellt werden soll oder auf Sommerzeit. Je nach Breitengrad ist das eine oder das andere beliebter bei den EU-Ländern. Doch weder Kroatien, das derzeit den EU-Vorsitz innehat, noch Deutschland, das ab Juli übernimmt, haben vor, das Traktandum weiterzuverfolgen. Das Thema Corona überlagert alles.

Zeitumstellung wird eventuell abgeschafft

Der Kampf gegen die Sommerzeit trägt Früchte: Mit einer Mehrheit hat das Europäische Parlament einem Antrag zugestimmt, die Vor- und Nachteile der Zeitumstellung unter die Lupe zu nehmen.

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Die Zeitumstellung bringt zwar nichts, wird aber trotzdem durchgezogen.
Die Zeitumstellung bringt zwar nichts, wird aber trotzdem durchgezogen.
Keystone

Der Kampf gegen die Sommerzeit trägt Früchte: Mit einer Mehrheit hat das Europäische Parlament einem Antrag zugestimmt, die Vor- und Nachteile der Zeitumstellung unter die Lupe zu nehmen.

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Die Schweiz wird sich der EU anschliessen

Gut möglich also, dass die Abschaffung der Sommerzeit – einst geplant für 2019, dann verschoben auf 2021 – abermals vertagt wird.

Wie auch immer: Die Schweiz wird sich wohl dem Mehrheitsentscheid der EU anschliessen. Bundesrat und Parlament entschieden sich bei Einführung der mitteleuropäischen Zeit Ende des 19. Jahrhunderts und bei Einführung der Sommerzeit 1980 stets für eine Zeitregelung, die mit derjenigen der Nachbarstaaten übereinstimmt. Dafür wurde 1980 selbst eine mit 83 Prozent angenommene gegenteilige Initiative umgestossen.

Die Schweiz verfolge nach Angaben des Eidgenössischen Instituts für Metrologie (Metas) die Entwicklung in den Nachbarländern und werde sorgfältig prüfen, ob eine allfällige Anpassung der Zeitregelung sinnvoll und im Interesse der Schweiz sei. Bis auf Weiteres gelte die bestehende Zeitregelung.

Das Metas ist dafür zuständig, die offizielle Schweizer Zeit zu realisieren und zu verbreiten. Es unterhält dazu in seinen Laboratorien mehrere Atomuhren und beteiligt sich damit an der Realisierung der koordinierten Weltzeit. Das Metas stellt ausserdem einen Zeitserver zur Verfügung, mit dem Computeruhren auf wenige Millisekunden genau mit der offiziellen Schweizer Zeit abgeglichen werden können.

Viele leiden unter der Zeitumstellung

Viele Menschen leiden unter der Zeitumstellung, weil die Chronobiologie zweimal im Jahr durcheinandergerät. Wissenschaftler begrüssen grundsätzlich den Verzicht auf die Zeitumstellung, warnen aber vor den Folgen, sollten die Uhren danach nur noch auf Sommerzeit laufen.

Dummerweise hatte sich in der EU-Umfrage eine grosse Mehrheit für eine dauerhafte Sommerzeit ausgesprochen. Doch es wäre nicht das erste Mal, dass Politiker sich in Zeitfragen über ihre Wähler hinwegsetzten. (SDA/ley)

Zeitumstellung auf Sommerzeit

Am Sonntag, 31. März, beginnt Sommerzeit. Um 2 Uhr werden die Uhren in der Schweiz wie in den meisten europäischen Ländern umgestellt. Wieder stellt sich die Frage, in welche Richtung der Zeiger denn nun gedreht wird.

Die Zeitumstellung bringt zwar nichts, wird aber trotzdem durchgezogen.
Die Zeitumstellung bringt zwar nichts, wird aber trotzdem durchgezogen.
Keystone

Am Sonntag, 31. März, beginnt Sommerzeit. Um 2 Uhr werden die Uhren in der Schweiz wie in den meisten europäischen Ländern umgestellt. Wieder stellt sich die Frage, in welche Richtung der Zeiger denn nun gedreht wird.

So klappt die Umstellung auf Sommerzeit

Bald werden die Uhren um eine Stunde vorgestellt. Ein Bschiss für den inneren Biorhythmus. Damit Sie nächste Woche nicht komplett übermüdet sind, hier ein paar Tipps.

Eine Frau sitzt auf dem Bett früh am Morgen, die Sonne scheint
Getty Images

Bald werden die Uhren um eine Stunde vorgestellt. Ein Bschiss für den inneren Biorhythmus. Damit Sie nächste Woche nicht komplett übermüdet sind, hier ein paar Tipps.

Sich die Zeitumstellungen mit Eselsbrücken leichter merken.
sda
7 Eselsbrücken, um sich die Zeitumstellungen zu merken
  1. Im Frühjahr stellt man die Gartenmöbel vor die Tür. Im Herbst stellt man sie zurück in den Schuppen.
  2. Im Frühling ist man leichter bekleidet. Im Herbst geht das wieder zurück, und man trägt wieder mehr Stoff.
  3. Die 2-3-2-Regel (angelehnt an die Computerschnittstelle RS-232): Im Frühling wird die Uhrzeit von 2 auf 3 Uhr gestellt. Im Herbst von 3 auf 2 Uhr.
  4. Im Winter sind die Temperaturen im Minus-, im Sommer dann wieder im Plus-Bereich.
  5. Im Frühjahr, wenn es wieder wärmer wird, dehnt sich die Zeit aus – die Uhr wird vorgestellt. Im Herbst, wenn es wieder kälter wird, zieht sich die Zeit zusammen – die Uhr wird zurückgestellt.
  6. Für alle Englischsprechenden: Spring forward, fall back!
  7. Und ganz doof: Im Sommer wird die Uhr vorgestellt – beide mit «o».
Sich die Zeitumstellungen mit Eselsbrücken leichter merken.
sda
  1. Im Frühjahr stellt man die Gartenmöbel vor die Tür. Im Herbst stellt man sie zurück in den Schuppen.
  2. Im Frühling ist man leichter bekleidet. Im Herbst geht das wieder zurück, und man trägt wieder mehr Stoff.
  3. Die 2-3-2-Regel (angelehnt an die Computerschnittstelle RS-232): Im Frühling wird die Uhrzeit von 2 auf 3 Uhr gestellt. Im Herbst von 3 auf 2 Uhr.
  4. Im Winter sind die Temperaturen im Minus-, im Sommer dann wieder im Plus-Bereich.
  5. Im Frühjahr, wenn es wieder wärmer wird, dehnt sich die Zeit aus – die Uhr wird vorgestellt. Im Herbst, wenn es wieder kälter wird, zieht sich die Zeit zusammen – die Uhr wird zurückgestellt.
  6. Für alle Englischsprechenden: Spring forward, fall back!
  7. Und ganz doof: Im Sommer wird die Uhr vorgestellt – beide mit «o».
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