«Der Alltag ist nicht mehr so, wie er mal war»
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Nach Prügel-Attacke:«Der Alltag ist nicht mehr so, wie er mal war»

Prügel-Ehemann Khaled I. untergetaucht
Monika B. darf sich nicht scheiden lassen – und bekommt Rechnungen ihres Mannes

So feige! Ehemann Khaled I.* (37) verletzt seine Ehefrau schwer, dann taucht er unter. Monika B.* (48) und ihre Kinder leben in Angst. Der Tunesier könnte wieder auftauchen und zuschlagen. Die Scheidung ist trotzdem noch lange unmöglich.
Publiziert: 13.07.2024 um 00:01 Uhr
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Aktualisiert: 15.07.2024 um 11:50 Uhr
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Mit der Hochzeit am 28. April 2023 begann das Unglück. Bereits drei Tage danach muss die Polizei zum ersten Mal die Frischvermählte vor ihrem Mann beschützen.
Foto: zVg
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Beat MichelReporter

Die dreifache Mutter ist verzweifelt. Monika B.* (48) hat in ihrer Wohnung in Zug Angst – vor ihrem eigenen Mann! «Ich sehe ihn permanent mit meinem inneren Auge, wie er auf mir kniet und mit der Faust in mein Gesicht schlägt», sagt die Schweizerin. Seit über einem Jahr versucht sie den Nordafrikaner Khaled I.* (37) loszuwerden. Wütend sagt sie: «Erst am 2. Februar 2026 kann ich die Scheidung erneut einreichen, weil er untergetaucht ist. Bis dahin ist er mein Zwangsgatte.»

Mit der Ehe kam der Streit

Die Beziehung zwischen der gebürtigen Bernerin und dem Tunesier begann harmonisch. «Wir haben uns vor vier Jahren bei gemeinsamen Bekannten kennengelernt. Beide waren geschieden und hatten Kinder. Das verband uns.» Seine Kinder leben in Italien. Eine Tochter im Teenageralter lebt noch bei Monika B., die beiden anderen Kinder sind bereits ausgezogen. Kaum waren Monika B. und Khaled I. verheiratet und hatten eine gemeinsame Wohnung gefunden, war fertig lustig. «Bereits nach drei Tagen musste ich zum ersten Mal die Polizei rufen», sagt die Frau und schüttelt den Kopf. «Er hatte mich massiv bedroht.»

Sie wollte die Trennung

Zwei Wochen später wiederholte sich der Horror. Da schmiss sie ihn aus der Wohnung und beschloss, sich von ihm zu trennen. Sie nahm sich einen Anwalt und versuchte zunächst, die Ehe rückgängig zu machen. «Eine Annulation wäre um einiges einfacher und schneller als eine Scheidung», erklärt sie. Doch die eingereichten Gründe reichen den Behörden nicht aus.

Der Briefwechsel mit ihrem rechtlichen Vertreter lag auf dem Esstisch, als sie der Noch-Gatte in der Nacht auf den Samstag, den 26. August 2023 betrunken und unangekündigt besuchte. Er wurde so wütend, dass er versuchte, sie schwer zu verletzen.

«Er sollte auf dem Sofa schlafen, ich ging ins Schlafzimmer. Dabei vergass ich, dass die Briefe des Anwalts für die Annullation der Ehe auf dem Tisch lagen.» Der Mann überfiel sie im Schlaf. «Als ich aufwachte, kniete er auf mir und schlug mit beiden Fäusten in mein Gesicht. Ich wurde ohnmächtig.»

Ehe bleibt bestehen – trotz Gewalt

Monika B. überlebt die Attacke, weil ihre Tochter von den Schreien aufwacht und um Hilfe ruft. Als die Polizei kommt, ist der Schläger weg. Monika B. wird mit einer Gesichtsfraktur und blauen Flecken eingeliefert. Sie zeigt den Noch-Ehemann wegen versuchter schwerer Körperverletzung an. Doch der bleibt verschwunden und die Untersuchung gegen ihn wird darum sistiert. Sein Verschwinden wird für die Frau zum grossen Problem. Denn eine Scheidung in Abwesenheit ist fast unmöglich. Auch wenn der Mann von der Polizei gesucht wird und gewalttätig ist.

Rechnungen landen noch immer bei der Ehefrau

Die Untersuchungsbehörden und die Ehefrau versuchen vieles, um den Ehemann ausfindig zu machen. Doch weder sein Arbeitgeber, sein Arzt, noch das Bundesamt für Migration können helfen. Der Tunesier ist zwar noch immer an Monika B.s Adresse angemeldet, nimmt aber natürlich keine Post entgegen. Rechnungen für Krankenkasse, Handy und Haftpflichtversicherung landen bei der Ehefrau. «Am Anfang habe ich ein paar Rechnungen bezahlt, bis mir der Anwalt davon abriet. Jetzt schicke ich seine Post ungeöffnet an den Absender zurück.»

Laut Monika B. gibt es Gerüchte, dass Khaled I. in der Schweiz schwarz arbeite und auch wohne. Das belastet die Ehefrau sehr. «Er könnte wieder auftauchen und zuschlagen. Ich habe noch immer Angst», sagt sie.

Der Anwalt von Monika B. bestätigt Blick, dass erst am 2. Februar 2026 die Scheidung eingereicht werden kann, weil der Ehemann untergetaucht ist. «Wir haben am 1. Februar in diesem Jahr immerhin die offizielle Ehetrennung erreicht. Ab dann müssen wir mit der Scheidung zwei Jahre warten.»

Finanziell wird es für die alleinerziehende Frau immer enger. Vor allem die Wohnsituation belastet sie. «Wir möchten gerne umziehen, aber es gibt keine passenden Wohnungen im Moment. Die Hochzeit mit Khaled hat uns komplett aus dem Gleichgewicht geboxt», sagt Monika B. traurig.

*Namen geändert 


 

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