Eigentlich leitete Christian Levrat heute die Delegierten-Versammlung der SP. Die Partei traf sich im alten Stromkraftwerk von La Chaux-de-Fonds. Das passt. Denn der SP-Präsident ist geladen.
BLICK fragte ihn, warum seine Unterschrift auf dem Brief fehlte, den die restliche Parteispitze ans SRF schickte (wir berichteten). Teilt er etwa nicht die Meinung seiner Kollegen, dass sich Jonas Projers Politsendung mit der Themenauswahl vor allem nach der rechten Polit-Agenda richtet?
Im Gegenteil!
«In der Romandie wäre das nicht denkbar»
«Der Brief wurde von den Deutschschweizer Fraktionsmitgliedern initiiert. Ich unterstütze den Inhalt aber voll und ganz», schreibt Levrat per E-Mail. «Da ich auch das Westschweizer Pendant der ‹Arena› (RTS Infrarouge) sehr gut kenne, ist mir schon lange aufgefallen, wie unausgewogen die Arena ihre Themen wählt. In der Romandie wäre das nicht denkbar. Die ‹Arena›-Redaktion scheint Angst vor der SVP zu haben, die jahrelange Kritik von rechts hat sie offenbar mürbe gemacht. Anders kann ich mir nicht erklären, warum die Arena über Monate hinweg keine Sendung zu Stellenabbau, AHV-Reform, USR III, Frankenkrise oder jetzt zu den Panama Papers gemacht hat.»
Stattdessen würde die «Arena» lieber über den «Asyl-Notfallplan», die «Auto-Schweiz» oder «Brüssel greift an» berichten.
Bereits heute Morgen sagte Projer zum SP-Brief: «Die Liste der SP scheint mir nicht korrekt.» Und auf Twitter schrieb Projer in der letzte Nacht: «Zu dieser - höflich gesagt - nicht korrekten Darstellung der @spschweiz nur drei Fragen».
Man darf also gespannt bleiben, wie sich das Verhältnis SP/SRF entwickelt. Das Thema der «Arena» von nächstem Freitag heisst jedenfalls «Asylgesetz» (Abstimmungs-«Arena»).