Blüht uns jetzt Bundesrätin Blocher?
Die Senior-Abwählerinnen wollen auch die Juniorin nicht

Um die Bundesratswahlen wird die Frauenfrage immer heftiger diskutiert. SVP- und BDP-Chefs sähen auch Magdalena Martullo-Blocher (48) in der Regierung.
Publiziert: 16.08.2017 um 19:11 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 12:50 Uhr
Tritt sie auch in Sachen Bundesrat in die Fussstapfen ihres Vaters? Alt Bundesrat Christoph Blocher und seine Tochter Magdalena Martullo-Blocher 2011 an einem Podiumsgespräch zur EMS-Chemie.
Foto: Keystone

Ihr Vater wurde 2007 nach nur vier Jahren aus dem Bundesrat abgewählt. Bald könnte seine Tochter diese Schmach vielleicht teilweise vergessen machen. Denn SVP-Präsident Albert Rösti bringt sie als mögliche Bundesratskandidatin ins Spiel.

Im BLICK-Interview sagt Rösti, dass bei den aktuellen Bundesratswahlen die Frauenfrage für seine Partei keine Rolle spiele. Wenn aber Ueli Maurer (66) bald zurücktreten würde, habe die SVP laut Rösti genügend Frauen, die für das Amt in Frage kämen. Unter anderen gehöre auch Magdalena Martullo-Blocher (48) dazu. «Sie wäre sicher eine gute Bundesrätin», so Rösti.

Bei jenen Nationalrätinnen, welche Vater Christoph Blocher (76) abgewählt haben, hält sich die Begeisterung in Grenzen. Margret Kiener Nellen (SP, 64) sagt: «Mich würde erstaunen, wenn die SVP eine Frau nominieren würde.» Kathy Riklin (CVP, 64) betont: «Wir haben in der Schweiz keine Tradition von Familiendynastien.» Sie hoffe, die SVP habe noch ein paar andere Frauen, die für den Bundesrat in Frage kommen würden.

«Weniger ideologisch als ihr Vater»

Aussichtslos wäre eine Kandidatur Martullos nicht. So sagt BDP-Präsident Martin Landolt (49), der mit ihr in der Wirtschaftskommission sitzt: «Ich traue ihr das Amt zu.»  Der Mann, der sich zusammen mit Blocher-Nachfolgerin Eveline Widmer-Schlumpf von der SVP abspaltete betont auch, man solle sie auch nicht krampfhaft mir ihrem Vater vergleichen. Es gebe Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede. «Ich erlebe Martullo als weniger ideologisch als ihren Vater», so Landolt.

Martullo-Blocher selbst lässt sich die Option Bundesrat offen. «Eine Bundesratskandidatur steht zurzeit nicht zur Debatte, weil die zwei Sitze der SVP gut besetzt sind», sagt sie auf Anfrage. «Ich konzentriere mich aktuell auf EMS-Chemie und mein politisches Mandat als Nationalrätin.» (jow)

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