Grundsätzlich zeigt sich das BAV offen, die Einführung von Fernverkehrshalten ausserhalb der grossen Bahnknoten im Hinblick auf die künftige Entwicklung des Bahnsystems zu prüfen. Dazu seien aber vorgängig die nötigen Grundlagen zu erarbeiten, wie das BAV heute mitteilte. Erst danach könne das Konzept mit einzelnen Pilotversuchen getestet werden. Pikant: Bei der Station Wankdorf liegt der Hauptsitz der SBB. Wollten die Bosse auch deswegen die Extrawurst? (BLICK berichtete)
Das Bundesamt für Verkehr begründete seine Ablehnung unter anderem auch damit, dass von Seiten der SBB ein Konzept fehle, wie das bestehende Knoten- und Taktprinzip mit Halten an den Agglomerationsgrenzen ergänzt und allenfalls entlastet werden könne.
Zusätzliche Halte sind «wenig attraktiv»
Zusätzliche Halte machten die Verbindung Bern-Zürich für Direktreisende weniger attraktiv. Dazu komme, dass sich die betroffenen Kantone sowie das für die S-Bahn im Raum Bern zuständige Bahnunternehmen BLS gegen die beantragten Halte ausgesprochen hätten.
Die SBB wollten ab dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember versuchsweise täglich einen Intercity aus Zürich in Bern-Wankdorf und Zürich-Altstetten halten lassen.
Die Idee hinter dem Versuch der SBB war, die Bahnknoten Bern und Zürich zu entlasten. In den grossen Zentren sind in den letzten Jahren viele Arbeitsplätze in neue Büros in der Agglomeration verschoben worden. Im Bern-Wankdorf beispielsweise haben verschiedene grosse Konzerne neue Sitze errichtet, darunter auch die SBB.
SBB: «Verpasste Chance»
Beim Testversuch gehe es nicht um eine Sonderlösung für die SBB-Angestellten, betonte die SBB stets. Vielmehr gehe es darum, den Knoten Bern zu entlasten.
In einer Mitteilung sprechen die SBB von einer «verpassten Chance». Die Intercity-Züge Zürich-Bern um 0700 und 0730 Uhr seien bekanntlich «proppenvoll», wie SBB-Sprecher Christian Ginsig Anfang November sagte. Das gleiche gelte auch für die S-Bahn, die frühmorgens Pendler nach Bern-Wankdorf bringe. (SDA/bö)