Auf den Fahrplanwechsel dürften sich SBB-Mitarbeiter, die zwischen Zürich und Bern pendeln am meisten freuen. Denn ab Dezember hält ein Intercity am Morgen direkt vor ihrem Büro in Bern Wankdorf. Der mühselige Umweg über den Bahnhof in Bern entfällt.
Für den Extrahalt wird ein Extrazug eingesetzt, der zusätzlich zu den halbstündlichen ICs zwischen Zürich und Bern verkehrt. Weil die Perrons in Bern Wankdorf kürzer sind, ist auch der Entlastungszug kürzer.
Dass der Zug ausgerechnet vor der SBB-Konzernzentrale hält, wirft die Frage auf: Ist der Extrazug mit Extrahalt eine Extrawurst für SBB-Mitarbeiter?
Keineswegs, meint SBB-Sprecher Christian Ginsig zur «Ostschweiz am Sonntag». Beim Bahnhof Wankdorf hätten auch die Post, die Krankenkasse KPT oder das Bauunternehmen Losinger-Marazzi einen Sitz.
Der Halt in Bern Wankdorf sei zudem nur als Versuch geplant, um zwei morgendliche Intercity-Züge von Zürich und die S-Bahn beim Bahnhof Bern zu entlasten. «Es geht uns darum, die Nachfrage und die Fahrplanstabilität zu testen», sagt Ginsig.
Auch zwei Halte in Zürich Altstetten
Gleichzeitig profitieren auch Berner Pendler, die in Zürich West arbeiten. Zwei Intercitys halten werktags neu auch in Altstetten.
Tatsächlich mache es Sinn, dass Fernverkehrszüge in Vororten halten, meint Kurt Schreiber von Pro Bahn in der «Ostschweiz am Sonntag».
Denn dort entstehen immer mehr grosse Bürogebäude. Mit einem eigenen IC-Halt sparen die Pendler Zeit und die Hauptbahnhöfe werden entlastet. (sas)