Neue Studie zeigt
Schweiz hat höchsten Anteil an Trans- oder non-binären Menschen

Einer neuen Studie nach hat die Schweiz im Vergleich mit 29 anderen Ländern den höchsten Anteil an Trans- und non-binären Menschen. Schaut man auf alle LGBT+-Personen landet die Schweiz auf dem dritten Platz.
Publiziert: 03.06.2023 um 09:06 Uhr
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Aktualisiert: 03.06.2023 um 17:39 Uhr
Der Anteil an LGBT+-Personen in der Schweiz beträgt gemäss einer Ipsos-Studie 13 Prozent. (Archivbild)
Foto: IDREES MOHAMMED

Die Schweiz hat gemäss einer neuen Studie in 30 Ländern den höchsten Anteil an Menschen, die sich als transgender, non-binär oder gender-fluid identifizieren. In Bezug auf alle LGBT+-Personen liegt die Schweiz mit 13 Prozent an dritter Stelle.

6 Prozent der Befragten in der Schweiz bezeichneten sich in der Studie des Umfrageinstituts Ipsos als transgender, non-binär, gender-fluid oder anders als männlich oder weiblich. Dieser Anteil ist der höchste aller 30 untersuchten Länder, vor Thailand mit 5 Prozent und Italien, Schweden, Deutschland und Spanien mit 4 Prozent.

Wie stark werden Transgender-Personen diskriminiert?

Gleichzeitig sind von den Befragten in der Schweiz nur 45 Prozent der Meinung, dass Trans-Menschen sehr oder ziemlich diskriminiert werden. Das ist der tiefste Wert unter allen untersuchten Ländern. Der Durchschnitt liegt bei 67 Prozent.

Auf der anderen Seite der Skala haben in Portugal 80 Prozent der Befragten das Gefühl, dass Transgender-Personen in der Gesellschaft sehr oder ziemlich stark diskriminiert werden. In Italien sind es 77 Prozent und in Spanien 72 Prozent.

37 Prozent der Schweizer Befragten glauben, dass Trans-Menschen wenig oder überhaupt nicht diskriminiert werden. Das wiederum sind mehr als in allen anderen Ländern, in denen die Befragung durchgeführt wurde. Der Durchschnitt liegt hier bei 19 Prozent.

Die meisten LGBT+-Personen gibt es in Brasilien

Insgesamt befürworten 76 Prozent der Befragten, dass Transgender Menschen besser vor Diskriminierung geschützt werden müssten, sei es bei der Arbeit oder im öffentlichen Leben. In der Schweiz sind 69 Prozent dieser Meinung, 24 Prozent lehnen mehr Schutz ab.

Im Durchschnitt aller Länder identifizierten sich 9 Prozent der Befragten als LGBT+, also als lesbisch, schwul, homosexuell, bisexuell, pansexuell, asexuell, transgender, non-binär, gender-fluid oder nicht männlich oder weiblich. Am meisten LGBT+-Menschen gibt es demnach in Brasilien mit 15 Prozent, vor Spanien mit 14 Prozent und der Schweiz mit 13 Prozent.

Geht es um Fragen der Rechte von gleichgeschlechtlichen Paaren, so befindet sich die Schweiz im unteren Mittelfeld: Eine knappe Mehrheit von 54 Prozent befürwortet zum Beispiel gleichgeschlechtliche Ehen, das ist ein bisschen weniger als der Durchschnitt aller beteiligten Länder. Dieser liegt bei 56 Prozent.

Mehr als 22'000 Erwachsene befragt

Bei der Frage des Adoptionsrechts durch gleichgeschlechtliche Paare sprachen sich 58 Prozent dafür aus, 35 Prozent dagegen. Weltweit liegt der Durchschnitt bei 64 Prozent dafür und 28 Prozent dagegen.

Das Ipsos-Umfrage «LGBT+ Pride 2023» fand zwischen dem 17. Februar und dem 3. März 2023 statt. Ipsos befragte dazu 22'514 Erwachsene im Alter von 16 bis 74 Jahren. In der Schweiz nahmen rund 500 Personen an der Umfrage teil. Die Ergebnisse wurden Ende Woche veröffentlicht. (SDA)

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