Der Klimawandel ist ein anhaltendes Problem – immer wieder werden mögliche Lösungsansätze besprochen, die dem Unheil entgegenwirken sollten. In einer Studie der amerikanischen Elite-Universität Harvard wurde nun beleuchtet, wie man durch nachhaltigere Ernährung einen Teil dazu beitragen kann.
Durch eine Umstellung des Speiseplans können die Lebensmittelindustrie und die Landwirtschaft langfristig entlastet und Ressourcen geschont werden. Momentan werden 40 Prozent der Landfläche und 70 Prozent des Süsswassers für die Produktion von Lebensmittel genutzt – dank der «Planetary Healh Diet» soll dieser Wert vermindert werden.
Viele pflanzliche Lebensmittel – aber nicht vegan
Die Studie orientierte sich an der Leitfrage: Wie werden die zehn Milliarden Menschen satt, die 2050 die Erde bevölkern? Bei dem Versuch wurde die Ernährung von rund 200'000 Männern und Frauen an einen ausgearbeiteten Diätplan angepasst. Auf dem Speiseplan standen hauptsächlich pflanzliche Lebensmittel – vegan ist die Diät aber nicht.
Empfohlen wird pro Tag etwa 300 Gramm Gemüse, 200 Gramm Früchte, 230 Gramm Vollkorngetreide und 50 Gramm Kartoffeln. Auch Nüsse (50 Gramm pro Tag) und Hülsenfrüchte (75 Gramm) sollten vermehrt verzehrt werden. Von Kaffee, Süssigkeiten und Alkohol sollten derweil die Finger gelassen werden – als Getränk wird stilles Wasser empfohlen.
Bei tierischen Produkten werden sehr kleine Mengen empfohlen: So soll man täglich nur 28 Gramm Fisch, 29 Gramm Poulet, 14 Gramm rotes Fleisch und 13 Gramm Eier konsumieren. Es reicht also, wenn sie einmal pro Woche in der summierten Menge auf den Tisch kommen – ausser bei Milch oder Milchprodukten. Davon sollten täglich 250 Gramm konsumiert werden.
Nichtsdestotrotz sei es keine Diät zum Abnehmen – die empfohlenen 2500 Kalorien für eine erwachsene Person sollten erreicht werden.
Grosser gesundheitlicher und klimaschonender Impakt
Die Resultate der Studie waren positiv: Folgten die Studienteilnehmenden der «Planetary Healh Diet», verringerte sich das Risiko für Krebs, Herz- und Lungenkrankheiten um 30 Prozent. Neurodegenerative Krankheiten konnten um 28 Prozent verringert werden, Atemwegserkrankungen waren stolze 47 Prozent weniger wahrscheinlich.
Ausserdem verminderte sich der Impakt auf die Umwelt extrem – somit konnten pro Person 29 Prozent der Treibhausgasemissionen eingespart werden. Weiter wurden 21 Prozent weniger Dünger und 13 Prozent weniger Wasser benötigt. Auch die beanspruchte Landfläche verringerte sich um 51 Prozent.
Die Forscher sind sich derweilen sicher: Grundsätzlich wäre die Umstellung möglich, es bräuchte jedoch eine radikale Veränderung der traditionellen Essgewohnheiten.