Nach Mega-Versteigerung mit «ZG 10»
Kanton Zug will keine Autonummern mehr versteigern – fürs Erste

Die bislang teuerste Autonummer der Schweiz ist für mehrere Hunderttausend Franken vom Markt gegangen. In Zukunft will der Kanton Zug allerdings seine Auktionen einstellen – fürs Erste.
Publiziert: 13.07.2023 um 16:32 Uhr
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Aktualisiert: 13.07.2023 um 17:07 Uhr
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In Zukunft will der Kanton Zug keine Auktionen mehr für spezielle Autonummern durchführen – zumindest so lange, wie die Finanzen das zulassen.

Nirgendwo in der Schweiz brausen mehr Luxuskarossen durch die Strassen wie im Kanton Zug. Deshalb ist es kein Wunder, dass die teuren Schlitten dort kaum Aufmerksamkeit bekommen. Helfen kann da eine möglichst tiefe oder auffällige Autonummer. Um ein seltenes Nummernschild zu ergattern, müssen hohe Summen an Versteigerungen hingeblättert werden.

Nun aber ist im Kanton Zug vorerst Schluss mit den tiefen Nummern. Zunächst berichtete die «Zentralplus».

Tafelsilber nicht «verscherbeln» – sondern behalten

Im Jahr 2018 wurde das Kontrollschild «ZG 10» für 233'000 Franken versteigert. Obwohl die Zuger Regierung mit den Auktionen ordentlich Geld scheffeln konnte, will sie das Versteigern von Autonummer fürs Erste bleiben lassen. Der Grund: In der Zuger Staatskasse liegt zu viel Geld.

Daher werden auf die rund 600'000 Franken verzichtet, die der Kanton normalerweise mit den Kennzeichen pro Jahr einsacken würde. Damit wird ein Beschluss des Kantonsparlaments umgesetzt, der im Herbst im Rahmen der Budgetbehandlung gefällt wurde.

Die Zuger Finanzen sahen aber nicht immer so aus. Noch im Jahr 2017 sorgte ein finanzielles Defizit bei der Regierung für Kopfschmerzen. Doch mittlerweile hat sich die Situation wieder verbessert – und wie. Die Jahresabrechnung 2022 hat mit einem Rekordergebnis abgeschlossen: Ein Ertragsüberschuss von 332 Millionen Franken.

Trotzdem wolle man die Versteigerungen von Autokennzeichen nicht für immer an den Nagel hängen, sondern nur aussetzen. «Man sollte ohne Not – und der Kanton Zug ist mittlerweile wirklich nicht mehr in Not – sein Tafelsilber nicht verscherbeln, sondern es behalten, bis ein Verkauf allenfalls wieder nötig wird», begründete Alois Gössi, SP-Kantonsrat, seine Forderung.

Krypto-Pionier hat sich «ZG 10» gekrallt

Die Hingucker-Nummer «ZG 10» hat sich der dänische Softwareingenieur Niklas Nikolajsen (48) ersteigert. Der Krypto-Pionier wohnt seit 2011 in der Schweiz, wo er auch Bitcoin-Suisse gegründet hat.

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Nach Angaben des Wirtschaftsmagazin «Bilanz» schmückte das Nummernschild erst einen seiner beiden Bentleys. Doch auch das wollte Nikolajsen toppen. Deswegen hat er sich einen seltenen Oldtimer aus dem Jahr 1938 geholt: Einen Mercedes Pullman 320. Der Wagen, der knapp sechs Meter lang ist, wird er allerdings nicht selber fahren – Nikolajsen hat keinen Führerschein. Stattdessen lässt er sich mit einem Chauffeur herumfahren.

Zumindest aus nummerntechnischer Sicht heisst es für den Softwareingenieur ab sofort: Füsse hochlegen. Denn vorerst kann er nicht von einer noch tieferen Nummer unterboten werden. Wer im Kanton Zug sein Auto mit einer tiefen Nummer schmücken will, muss sich in anderen Kantonen umsehen. (lia)

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