Millionenbetrüger Simon C. (51) muss fast 7 Jahre in den Knast
Der Abzocker hat sich verzockt!

Für die Luzerner Kriminalrichter ist der Fall klar: Investor Simon C.* (51) ist ein gewerbsmässiger Betrüger. Jahrelang lebte er in Meggen LU im Saus und Braus. Vom Geld seiner Opfer gönnte er sich sogar einen Privatjet.
Publiziert: 14.09.2020 um 00:01 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2020 um 16:43 Uhr
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Jahrelang zockte er seine «Geschäftspartner» ab. Er leistete sich sogar einen Privatjet (Symbolbild).
Foto: Gerry Stegmeier
Anian Heierli

Im Gericht zog er eine Show ab. Der Deutsche Simon C.* (51) benahm sich bei seiner Verhandlung wie ein König. Er spielte den Unschuldigen und bezichtigte das Richtergremium sogar der ungenügenden Aktenkenntnis (BLICK berichtete). Er gab sich selbstsicher, einnehmend. Doch nun ist ihm sein Gehabe wohl vergangen. Die Richter waren von der Macho-Show wenig beeindruckt. Das Urteil ist knallhart.

C. ist schuldig wegen gewerbsmässigen Betrugs, Pfändungsbetrugs, Veruntreuung, Urkundenfälschung und gewerbsmässiger Geldwäscherei. Das Gericht spricht eine saftige Freiheitsstrafe von sechs Jahren und elf Monaten aus. Zusätzlich soll er eine Strafe von 36'000 Franken bezahlen. Doch es kommt noch härter: Auch seine Opfer soll er entschädigen. Insgesamt muss er 3,429 Millionen Franken an vier Privatkläger zahlen.

Landgrafen übers Ohr gehauen

Damit folgt das Gericht nahezu dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Diese forderte acht Jahre Knast. Gemäss Anklage erwirtschaftete C. zwischen 2008 und 2014 mit illegalen Tricks 9,3 Millionen Franken. Er schädigte zwei Geschäftsmänner, einen Landgrafen aus Deutschland und einen Autohersteller. C. präsentierte sich als finanzstarker Investor. Er überredete seine Opfer zur Geld- und Wertpapieranlage. Tatsächlich nutzte er das Geld aber für seinen luxuriösen Lebensstil.

C. lebte in Saus und Braus. Er mietete eine Villa in Meggen LU mit direktem Seeanstoss, parkierte in seiner Garage Ferraris und leaste einen Privatjet mit 14 Sitzplätzen, zwei Piloten und einer Flugbegleiterin. Mittlerweile lebt der verurteilte Investor mit seiner Familie in Grossbritannien.

Für seinen Gerichtstermin vor dem Kriminalgericht Ende August erhielt er freies Geleit. Noch ist unklar, ob er seine Gefängnisstrafe bald antreten wird. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. C. kann Berufung einlegen.

* Name geändert

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