Der bekannte Zürcher Rechtsanwalt Valentin Landmann (73) ist seit über 40 Jahren im Geschäft. Er verteidigte hundertfach Banker, Hochstapler und Mörder. Doch einer wie Bankräuber Boris K. ist auch ihm in seiner «Sammlung» noch nicht untergekommen. «Es war ein Fall, der einem im Gedächtnis bleibt», sagt Landmann.
Der Bankräuber schwärmte von einer Himbeerplantage
Es begann schon damit, dass Boris K. seinem Anwalt das Motiv seiner Räubereien verriet: «Er schwärmte von einer grossen Himbeerplantage, die er in seiner Heimat Serbien auf die Beine stellen wollte», erinnert sich Landmann. «Er hatte wahrhaftig Himbeeren im Kopf.» Tatsächlich ist Serbien das Land der Himbeeren. 30 Prozent der Früchte auf dem Weltmarkt kommen aus dem Balkanland.
Und weshalb schaffte es der Profibankräuber mit dem geraubten Geld nicht, sich seinen Traum zu erfüllen? Landmann seufzt: «Er glaubte, sein Geld im Casino noch vermehren zu können, doch dabei verlor er das meiste.»
In Erinnerung bleibt seinem Anwalt auch, dass Boris K. nie Gewalt angewendet hatte. «Doch es ist klar, dass die überfallenen Bankbeamtinnen trotzdem in Panik geraten waren.»
Da lachte der Milieuanwalt auf den Stockzähnen
Bei den Einvernahmen musste Landmann einige Male auf den Stockzähnen lachen. Beispielsweise als der Räuber dem Staatsanwalt schilderte, wie er mit seiner Millionenbeute die Langstrasse hinauf lief. «Unglaublich. Dies alles zeigte auch, dass Boris nicht der erfolgreichste Bankräuber aller Zeiten war.»