Die Schlagzeilen um die krisengeschüttelte Credit Suisse brechen nicht ab. Nach dem erreichten Allzeittief des Aktienkurses glaubt auch der Ex-Bankier Konrad Hummler (70) nicht an eine Rettung der Credit Suisse. «Die internationalen Kreditmärkte reagieren zu negativ», sagte der frühere Teilhaber der Schweizer Bank Wegelin zur «Neuen Zürcher Zeitung». Die 1741 gegründete Wegelin-Bank galt bis zu ihrer faktischen Auflösung im Jahr 2012 als älteste bestehende Bank der Schweiz.
Wenn das Vertrauen einmal weg sei, sei es weg, so Hummler. «Entweder wird die CS ordnungsgemäss abgewickelt, dafür gibt es ja standardisierte Methoden, die garantieren, dass die gesunden Sparten der Bank gerettet werden können. Oder die Abwicklung der CS wird auf eine andere Grossbank übertragen, und die Finma und der Staat übernehmen ohne Wenn und Aber die Garantie.»
Spekulationen um Übernahme durch UBS werden laut
Am Mittwochabend hatten die Finanzmarktaufsicht Finma und die Schweizerische Nationalbank (SNB) bekannt gegeben, dass sie der Credit Suisse bei Bedarf Liquidität zur Verfügung stellen werden. Bereits einige Stunden später meldete die CS ihren Bedarf an und lieh sich bis zu 50 Milliarden Franken von der SNB, um die Liquidität sicherzustellen.
Die Milliardenhilfe hat die Sorgen der Investoren um die angeschlagene Grossbank nur wenig beruhigt. Während der CS-Aktienkurs am Freitag bereits wieder nachgab, wurden Spekulationen um eine Aufteilung des zweitgrössten Schweizer Finanzinstituts lauter. Die «Financial Times» berichtete am Freitagabend, dass die UBS und die CS sich in Übernahmegesprächen befinden sollen. (SDA)