«Ohne Mampf kein Kampf.» Dieses Motto gilt gemäss Schweizer Armee in ihren Truppenküchen. In den letzten Jahren war die Verpflegung in den Kasernen aber eher aus anderen Gründen in aller Munde.
So gab es wiederholt Meldungen über mangelnde Hygiene oder Lebensmittelvergiftungen in den Schweizer Kasernen. Auch Blick berichtete über Fälle in Chur GR (2018), Jassbach BE, Bière VD oder Sitten VS (alle 2019), wo jeweils Dutzende Rekruten an Erbrechen oder Durchfall erkrankten und teilweise deswegen ins Spital gebracht werden mussten.
Zuletzt berichtete Blick im vergangenen Herbst von Ekel-Essen in der Kaserne Birmensdorf ZH. Dort tauchten Würmer und Käfer im Salat auf.
Kaum Nachkontrollen
2019 sagte ein Armeesprecher zu Blick, ein Hygieneproblem habe das Militär nicht. Die Hygienevorschriften seien «dieselben wie in Restaurants und Hotels und entsprechen dem Lebensmittelgesetz».
Nun zeigen Recherchen des «K-Tipp», dass die Armeeküchen zwar kantonal inspiziert werden. Bei Mängeln erfolgen aber fast nie Nachkontrollen, auch nicht bei gravierenden.
So wurde der jüngste Fall in Birmensdorf gar nicht vom zuständigen kantonalen Lebensmittelinspektorat untersucht. Auch in der Kaserne Chur gab nach dem Vorfall 2018 keine Nachkontrolle. Die kantonalen Kontrolleure hätten zwischen 2017 und 2021 «fast nie» nachgefasst, wenn sie gravierende Mängel feststellten, schreibt der «K-Tipp».
Zu den Vorfällen in Sitten und Bière laufen gemäss K-Tipp noch immer armeeigene Untersuchungen – vier Jahre nach den Vorfällen. Und einen Schlussbericht der Armee gibt es laut dem K-Tipp es nur im besonders schweren Fall Jassbach: Vermutlich sei ein Nudelsalat mit verdorbenem Poulet für die Lebensmittelvergiftungen verantwortlich gewesen. Als Konsequenz habe die Armee Merkblätter verteilt. (mel)