Krise spitzt sich zu
Kanadas Justin Trudeau verliert weitere Ministerin

In der Korruptions- und Schmiergeldaffäre um mutmasslich unterdrückte Ermittlungen gegen eine Ingenieurfirma hat Kanadas Premierminister Justin Trudeau ein weiteres Kabinettsmitglied verloren.
Publiziert: 05.03.2019 um 01:33 Uhr
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Aktualisiert: 05.03.2019 um 10:31 Uhr
Premierminister Trudeau hat jegliches Fehlverhalten in der Affäre abgestritten.
Foto: Ryan Remiorz

Lange war Justin Trudeau (47) der Liebling der Weltgemeinschaft. Das ist vorbei: Ein Justiz-Skandal rüttelt am Superman-Image des kanadischen Premierministers. Jane Philpott, die für die Finanzen der Regierung verantwortlich ist, reichte am Montag (Ortszeit) ihren Rücktritt ein. Sie könne das Vorgehen der Regierung nicht mehr verteidigen, teilte sie mit. Für Trudeau kommt die Affäre auch deshalb zur Unzeit, weil im Herbst Wahlen anstehen.

Hintergrund sind Vorwürfe, dass Ermittlungen der früheren Justizministerin Jody Wilson-Raybould gegen die Ingenieurfirma SNC-Lavalin wegen Korruption und Schmiergeldzahlungen unterdrückt worden sein sollen. (Blick berichtete) Dem Unternehmen mit Sitz in Montreal wird vorgeworfen, zwischen 2001 und 2011 Schmiergeld in Höhe von umgerechnet 31 Millionen Euro an die Familie des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi gezahlt zu haben.

Trudeau weist Schuld von sich

Im Fall eines Schuldspruchs dürfte der Ingenieurs- und Bauriese mit weltweit 50'000 Mitarbeitern über zehn Jahre bei keinen öffentlichen Projekten etwa in den Bereichen Bergbau, Transport und Infrastruktur mehr mitbieten.

Premierminister Trudeau hat jegliches Fehlverhalten in der Affäre abgestritten. Die frühere Justizministerin Wilson-Raybould war im Januar erst auf den Posten der Veteranenministerin verschoben worden und trat dann zurück. Danach baute Trudeau sein Kabinett um. (SDA)

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