Gegen den 19-jährigen Mann bestehe ein dringender Tatverdacht. Deshalb sei beim Zwangsmassnahmengericht Antrag auf Untersuchungshaft gestellt worden, teilt die Zürcher Oberstaatsanwaltschaft mit. Dem Mann wird vorgeworfen, am Dienstag in Männedorf ZH die Joggerin Anna W. (†35) getötet und einen 50-jährigen Schweizer leicht verletzt zu haben.
Jetzt ist klar: Die verstorbene Anna W. war offenbar ein Zufallsopfer. Gemäss derzeitigem Erkenntnisstand der Oberstaatsanwaltschaft kannte der Täter weder sie noch den leicht verletzten Mann. Fragen zum Zustand des 19-jährigen Angreifers zum Tatzeitpunkt beantwortet der Mediensprecher auf Blick-Anfrage nicht. Hintergründe, mögliches Motiv und genauer Ablauf der Tat seien Gegenstand der weiteren Ermittlungen. Der Mann habe sich bei der Befragung geständig gezeigt. Wegen Gewaltdelikten war er bisher nicht polizeilich bekannt. Es gilt die Unschuldsvermutung bis zum Verfahrensabschluss.
Augenzeuge beobachtete Täter vor Bluttat
Der 19-Jährige war kurz vor 20 Uhr am Dienstagabend im Alma Park ausgetickt und attackierte mehrere Mitmenschen. Wie Tele Züri am Donnerstag berichtet, handelt es sich bei dem jungen Mann um einen Schweizer mit kroatischen Wurzeln, der sowohl in der Stadt Zürich als auch an der Goldküste aufgewachsen sein soll. Im vergangenen Jahr soll er das Gymnasium abgeschlossen haben. Er sei schon in der Vergangenheit psychisch vorbelastet gewesen, heisst es in dem Tele-Züri-Bericht.
Augenzeuge Nebojsa Dimic (36) war vor Ort und sah den Täter, der mit einer Frau am See war, vor der Bluttat. Zunächst habe alles friedlich ausgesehen, so Dimic. «Plötzlich habe ich ihn schreien gehört!»
Kurzzeitig habe sich der Mann beruhigt. Doch dann habe er seine Trainerhose ausgezogen. «Seine Freundin rannte weg.» Dimic konnte beobachten, wie der mutmassliche Täter sich im Park dann komplett entblösst und wieder herumgeschrien habe. «Ihr seid alle drauf», habe der Mann gerufen. Dimic und sein Begleiter alarmierten die Polizei. Dimic: «Später haben wir noch Frauenschreie gehört.»
Die Einsatzkräfte fanden die schwer verletzte Anna W. im Park vor, die am Boden lag. Trotz sofortiger Reanimation verstarb sie noch vor Ort.