«Ich bin um halb sechs aufgewacht, weil ich hörte, wie Steine herunterfielen», erklärt Sandra P.* am Sonntag gegenüber Blick. P. verbringt drei Wochen in ihrem Ferienhaus in Zafferana Etnea, einer Ortschaft auf Sizilien am Fuss des Ätna. In der vergangenen Nacht spuckte dieser erneut ordentlich Asche und Lava aus – was in einem regelrechten Lavaregen resultierte.
Als P. aus dem Fenster sah, war ihr gesamtes Grundstück von rund drei Zentimeter grossen Lavasteinchen bedeckt. «Das passiert öfter, aber diese Nacht war die Wucht grösser», erklärt P. Dass der Ätna ein sehr aktiver Vulkan ist, zeigt sich in letzter Zeit immer häufiger – erst kürzlich brodelte es bereits bedrohlich.
«Der Aufwand ist extrem»
Für P. und die anderen Anwohner und Anwohnerinnen beginnen nun die Aufräumarbeiten. «Das wird mehrere Tage dauern, der Aufwand ist extrem.» Doch nicht nur für Privatpersonen ist die Säuberung schwierig, auch für die Gemeinden ist der Aufwand gross – auch finanziell.
Das Problem: die Luft. «Man kann kaum atmen. Speziell ältere Leute haben Schwierigkeiten», erklärt P. Ausserdem qualmte der Vulkan während des Vormittags weiter. Der Bevölkerung wird deswegen geraten, drinnen zu bleiben. Auch der Verkehr in den betroffenen Ortschaften steht still. Autofahren sei aufgrund der Reibung und Hitze, durch die sich die Lavasteinchen und die Asche auf der Strasse entzünden könnten, zu gefährlich, wie P. schildert.
Flugverkehr eingeschränkt
Die erneute Eruption schränkt auch den Flugverkehr am Sonntag erheblich ein – so können nur noch sechs Flüge pro Stunde landen. Die Sicht der Piloten ist wegen des Rauchs und des Staubs massiv eingeschränkt. Viele der Abflüge wurden verschoben.
Als der Ätna vor rund zwei Wochen zuletzt ausbrach, wurde der gesamte Flugverkehr eingestellt.
* Name geändert