An drei Orten der chinesischen Sonderverwaltungsregion waren Protestaktionen geplant, darunter ein «Marsch gegen Totalitarismus», der Teil einer weltweiten Kampagne ist, aber von der Polizei nicht genehmigt wurde.
Massive Polizeipräsenz
Als sich trotzdem Teilnehmer im Einkaufsviertel Causeway Bay versammelten, war die Polizeipräsenz schon massiv. Auch wurden Passanten durchsucht.
Während es einzelne Festnahmen gab, warfen Demonstranten Wasserflaschen und andere Gegenstände auf die Beamten, die mit Tränengas und Pfefferspray antworteten.
Attacken gegen pekingfreundliche Geschäfte
Tausende zogen anschliessend weiter durch die Strassen. Bei einer «Einkaufstour» im Einkaufszentrum «Festival Walk» in Kowloon Tong gab es auch gezielte Aktionen gegen Geschäfte, die als pekingfreundlich gelten. Zudem wollten Mittelschüler in Tsuen Wan nahe der Grenze zu China demonstrieren.
Gedenken an «Regenschirm-Proteste»
Die Szenen erinnerten stark an die «Regenschirm-Proteste»: Nicht nur fanden sie an der gleichen Stelle statt, sondern sie wurden auch durch das Vorgehen der Polizei gegenüber den Demonstranten angestachelt. Verglichen mit den Demonstrationen in diesem Sommer waren die «Regenschirm-Proteste» insgesamt jedoch gemässigter.
Die «Regenschirm-Bewegung» hatte 2014 wochenlang für freie Wahlen in Hongkong demonstriert und den Grundstein für die derzeitigen Proteste gelegt. Den Namen bekam sie durch die allgegenwärtigen Regenschirme, die die studentischen Demonstranten damals zum Schutz gegen die Polizei verwendeten.
«Die Menschen sind gerüstet für einen langen Kampf», sagte die Demonstrantin Yuan, die die «Regenschirm-Proteste» vor fünf Jahren noch weitgehend aus der Ferne beobachtet hatte. Das Verhalten der Polizei sei ein Auslöser für die Leute, jetzt auf die Strasse zu gehen, erklärte die 29-jährige Ingenieurin.
Monatelange Massendemonstrationen
Es ist das 17. Wochenende in Folge, an dem in der früheren britischen Kronkolonie gegen die Regierung und den wachsenden Einfluss der kommunistischen Führung in Peking demonstriert wird.
Mit den auf vier Tage angelegten Demonstrationen wollen die Aktivisten vor den Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag der Gründung Chinas am Dienstag ein Zeichen gegen Peking setzen.
Die Demonstranten fordern eine unabhängige Untersuchung von Polizeigewalt, eine Amnestierung der mehr als 1500 bisher Festgenommenen, eine Rücknahme der Einstufung ihrer Proteste als «Aufruhr» sowie freie Wahlen.
Seit der Rückgabe 1997 an China wird Hongkong mit einem eigenen Grundgesetz nach dem Prinzip «ein Land, zwei Systeme» autonom regiert. Die sieben Millionen Hongkonger stehen unter Chinas Souveränität, geniessen aber - anders als die Menschen in der kommunistischen Volksrepublik - mehr Rechte wie Meinungs- und Versammlungsfreiheit, um die sie jetzt fürchten. (SDA)
Seit Monaten ziehen sich die Proteste in Hongkong hin. Hunderte regierungskritische Demonstranten blockieren unter anderem Flughäfen, U-Bahn und marschieren durch die Strassen. Die Polizei greift zu brutalen Mitteln, um sie zu stoppen. BLICK hält Sie im Newsticker auf dem laufenden.
Seit Monaten ziehen sich die Proteste in Hongkong hin. Hunderte regierungskritische Demonstranten blockieren unter anderem Flughäfen, U-Bahn und marschieren durch die Strassen. Die Polizei greift zu brutalen Mitteln, um sie zu stoppen. BLICK hält Sie im Newsticker auf dem laufenden.