Man möchte sagen, der Juni ist der neue April: Während sich der Freitag ähnlich wechselhaft wie der Donnerstag zeigt, geht am Samstag wahrhaftig die Post ab. Das erklärt auch Klaus Marquardt von Meteo News gegenüber Blick.
«Der Freitag zeigt sich in einem ähnlichen Gewand wie der Donnerstag», so Marquardt. «Grundsätzlich sonniges Wetter, einige Schleier- und Quellwolken, und bei schwülwarmen 26 bis 28 Grad kann es vereinzelt regnen.» Auch der Samstag dürfte freundlich beginnen – bevor am Nachmittag dann schwere Wolken aufziehen.
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Extremes Unwetterpotenzial am Samstag
Ab dem ersten Wochenendtag befindet sich die Schweiz im Vorfeld einer Tieflage, die über Frankreich liegt. Dank einer Südströmung erreicht uns aber viel heisse und feuchte Luft. «Auch dank eines starken Föhns wird das Thermometer dann bis zu 33 Grad anzeigen. Im Verlauf des Tages wird das Wetter aber drastisch umschlagen.»
Da die Luftmassen sehr labil sind und viel Energie vorhanden ist, ist das Unwetterpotenzial am Samstag sehr stark. «Die Wetterlage ist ein richtiger Kochtopf. Es muss mit starken Gewittern mit vollem Programm gerechnet werden.» Neben Sturmböen und Hagelschauern begünstigt der extrem hohe Feuchtigkeitsgehalt in der Atmosphäre auch grosse Regenmengen.
Am stärksten werden wohl die Westschweiz, der Jura, die Nordwestschweiz und Teile des Wallis betroffen sein. Marquardt betont jedoch, dass die Gewitterzellen schwer vorhersehbar sind – es ist daher fast unmöglich, zu sagen, wen es wann trifft. «Man könnte sagen, es ist angerichtet. Was die Natur dann daraus macht, werden wir sehen.»
Strich durch die Rechnung für Events am Wochenende
Über Nacht ist keine Entspannung in Sicht. Wer also geplant hat, am Samstag die Schweizer Nati beim Achtelfinalspiel gegen Italien in einem Public Viewing im Freien anzufeuern, sollte sich des extremen Unwetterpotenzials bewusst sein.
Auch für das eidgenössische Trachtenfest, das nur alle zwölf Jahre stattfindet und in der diesjährigen Ausgabe in Zürich gastiert, ist das Wetter nicht optimal – zuerst ist gehörig schwitzen angesagt, dann kann es heftig schütten. Dasselbe gilt für das Open Air St. Gallen sowie das AC/DC-Konzert in Zürich – dann heisst es «Thunder!»
Am Sonntag bekommen wir dann die Kaltfront zu spüren, so Marquardt. «Die Temperaturen fallen auf 23 bis 26 Grad, viele Wolken verdecken die Sonne. Zudem muss schweizweit immer wieder mit Regengüssen und Gewittern gerechnet werden – der Schwerpunkt liegt wohl entlang der Voralpen.»