Die Finanzmarktaufsicht (Finma) erhält einen deutschen Chef. Per 1. April 2024 wird Stefan Walter (59) die Nachfolge von Urban Angehrn (57) als Finma-Direktor antreten. Dieser hatte seinen Rücktritt per Ende September 2023 bekanntgegeben. Zur Begründung war damals die «hohe und dauerhafte Belastung» des Amtes genannt worden, die gesundheitliche Folgen gehabt habe.
Intermistisch führte seitdem Birgit Rutishauser die Geschäfte, sie tut dies auch weiterhin bis Ende März 2024.
Der Bundesrat hat heute die Wahl des Finma-Verwaltungsrats genehmigt.
Breite Erfahrung im Finanzsektor
Stefan Walter ist seit 2014 Generaldirektor bei der Europäischen Zentralbank (EZB). Zuerst baute er dort die Bankenaufsicht für die systemrelevanten Banken der Eurozone auf. Neun davon zählten zu den global systemrelevanten Banken. Er leitete den Bereich während sechs Jahren. Ab 2020 wurde er bei der EZB mit dem Aufbau der horizontalen Aufsicht betraut. Dies umfasste alle Risikobereiche, insbesondere Kredit- und Liquiditätsrisiken sowie die Konzeption und Durchführung von Stresstests.
Vor seiner Tätigkeit bei der Europäischen Zentralbank hatte Walter während zwei Jahren die Rolle als «Global Bank Regulatory and Supervisory Policy Network Leader» bei Ernst & Young inne. Von 2006 bis 2011 war er Generalsekretär des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht. In dieser Funktion war Stefan Walter während der globalen Finanzkrise beauftragt, die internationalen Verhandlungen zur Regulierungsreform zu koordinieren, um das globale Finanzsystem zu stärken. Davor bekleidete er während dreizehn Jahren verschiedene Positionen bei der Federal Reserve Bank of New York, zuletzt als Senior Vice President, verantwortlich für Supervisory Policy, Financial Analysis und Financial Stability.
Stefan Walter hat an der University of California in Berkeley sowie der Columbia University studiert und verfügt über einen Masterabschluss in International Banking and Finance. (SDA/rae)