Von einer Morddrohung im Internet zu einer Verurteilung wegen versuchter «Schreckung der Bevölkerung», mehrfacher Schändung und mehrfacher Pornografie. Dieser Fall aus dem Kanton Thurgau schockiert.
Ein 21-Jähriger droht im Internet mit Mord, rastet immer wieder aus. Vor knapp einem Jahr wurde der Beschuldigte schliesslich angezeigt, wie die «Thurgauer Zeitung» schreibt. Grund dafür: Während eines Livestreams soll er seine Community beschimpft und einen Amoklauf angedroht haben. Als ein Nutzer auf die Drohungen stiess, informierte er vorsichtshalber die Polizei.
Als die Polizei sein Haus durchsucht, stösst sie zufällig auf deutlich schwerwiegendere Delikte. Auf seinem Computer soll er insgesamt 1860 Dateien von Kinderpornografie heruntergeladen haben. Es kommt noch schlimmer: Die Beamten haben Videos beschlagnahmt, die sexuelle Handlungen zwischen dem Beschuldigten und seinem vierjährigen Halbbruder zeigen. Der Jugendliche hat seinen Halbbruder geschändet.
Therapie statt Gefängnis
Der Mann stand nun vor dem Bezirksgericht Weinfelden TG. Dabei zeigte er sich einsichtig und sagte, er habe zwischenzeitlich einen Therapeuten aufgesucht. In seinem psychologischen Gutachten sind eine Persönlichkeitsstörung und Pädophilie vermerkt.
Der Thurgauer schämt sich für die Vorfälle und gibt die Taten vor Gericht zu – doch das reicht nicht. Der junge Mann wurde zu 26 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt. Da es sich um eine psychisch kranke Person handelt, werden stationäre Massnahmen getroffen. (lia)