Er schlug Heinz K. in Migros-Tiefgarage nieder
Knast und Landesverweis für Prügel-Serben

Heinz K. wollte mit seiner Frau bloss in der Migros-Tiefgarage in Bülach ZH das Auto holen. Unvermittelt lief ihm Sedat T. über den Weg. Er prügelte den Familienvater spitalreif. Dafür wurde wurde dem arbeitslosen Serben der Prozess gemacht.
Publiziert: 15.02.2022 um 19:19 Uhr
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Aktualisiert: 16.02.2022 um 12:57 Uhr
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Sedat T. ging in einer Tiefgarage auf sein Opfer Heinz K. los. (Symbolbild)
Foto: pixabay
Viktor Dammann

Er war definitiv zur falschen Zeit am falschen Ort: Als Heinz K.* (61) am 11. März 2021 mit seiner Frau in der Migros-Tiefgarage in Bülach zu ihrem Wagen gehen wollten, kam es zu einer unheilvollen Begegnung.

Im Treppenhaus lauerte ein arbeitsloser Serbe. Als sich der Familienvater zu ihm umdrehte, schlug ihm Sedat T. (36) «völlig unvermittelt und grundlos die Faust zweimal wuchtig ins Gesicht», wie Staatsanwalt Andrej Gnehm am Montag vor dem Bezirksgericht Bülach zusammenfasste. Zweimal traf der 36-Jährige mit seiner Faust das Gesicht. Der damals 60-Jährige ging zu Boden und erlitt Brüche in Handgelenk und Unterarm. Danach trat T. laut Anklage mit voller Wucht auf den Kopf von Heinz K. ein.

Der Staatsanwalt forderte wegen versuchter schwerer Körperverletzung 30 Monate Gefängnis und eine kleine Verwahrung, also eine stationäre psychiatrische Therapie.

«Die Staatsanwaltschaft gehört abgeschafft»

Mit dieser Einschätzung war der an paranoider Schizophrenie leidende Schläger nicht einverstanden: «Ich bin sehr, sehr gesund», sagte er zum Gerichtspräsidenten. Es tue ihm zwar leid, aber der Mann sei selber schuld gewesen.

Die Begründung für die Prügel-Attacke: Heinz K. habe sich an der Kasse in der Migros, trotz Corona, nicht an die Abstände gehalten. «Ich bin auch ein Mensch, weisch. Die Staatsanwaltschaft gehört abgeschafft», tönte der Serbe weiter.

«Niemand muss rechnen, von einem Wilden überfallen zu werden»

Diesem Wunsch des Serben kam das Gericht jedoch nicht nach. Es verurteilte Sedat T. antragsgemäss und bestrafte ihn mit zwei Jahren Gefängnis unbedingt. Dazu sprach es eine siebenjährige Landesverweisung aus.

Das heisst: Nach dem Knast wird der Schläger nach Serbien abgeschoben wird. «Es war primitive Rache», fasste Gerichtspräsident Marcus Müller zusammen. «Niemand muss damit rechnen, von einem Wilden überfallen zu werden.»

Einzig von der Anordnung einer stationären psychiatrischen Therapie, die üblicherweise mindestens fünf Jahre dauert, sah das Gericht ab. Und das, obwohl der psychiatrische Gutachter eine Rückfallgefahr diagnostiziert hatte. Denn: Sedat T. habe keinerlei Einsicht gezeigt, überhaupt ein Problem zu haben. Der Staatsanwalt brachte es folgendermassen auf den Punkt. «Er sieht nicht ein, dass er eine an der Waffel hat.»

*Namen geändert


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