Rund 28 Prozent der über 55-Jährigen gaben 2018 bei einer Umfrage von Pro Senectute Schweiz an, schon einmal von Online-Betrügern kontaktiert geworden zu sein.
So auch ein 70-jähriger Mann aus Arth SZ, welcher auf einen unbekannten Betrüger in Netz hineinfiel und zum Geldwäscher wurde. Das berichtet der «Bote der Urschweiz».
Betrüger versprachen grosses Geld
Der Betrüger versprach dem Rentner ein sechsstelliges Honorar für simple Arbeit. Er sollte Geldbeträge auf sein Konto erhalten und diese in eine Coinbase-Wallet, also auf ein Konto für Krypto-Währungen, weiterleiten. Mit dem grossen Gewinn im Sinn liess sich der Rentner auf das dubiose Geschäft ein – scheinbar unwissentlich, dass er dadurch als Geldesel hinhalten und Geldwäsche betreiben würde.
So trudelte täglich Geld auf sein Konto ein – sowohl aus der Schweiz als auch aus dem Ausland. Innert weniger Stunden wandelte er das Geld jeweils in eine unauffindbare Coinbase-Wallet um. Insgesamt flossen rund 90'000 Franken über sein Konto. Doch das Honorar blieb aus.
Anzeige statt Gewinn
Anstatt der Prämie bekam der Rentner eine Strafanzeige wegen mehrfacher Geldwäscherei. Die Verfahrenskosten sowie eine Geldstrafe in Höhe von 4000 Franken muss er nun begleichen. Laut der Schwyzer Staatsanwaltschaft hätte sich der Rentner bewusst sein sollen, dass es sich um Schwarzgeld handelt.
Der Betrug ist kein Einzelfall. Patrick Jean, Mediensprecher der eidgenössischen Meldestelle für Geldwäscherei, warnt: «Eine Zunahme von solchen Fällen mit Einbezug von Krypto-Währungen ist festzustellen. Das Ausführen von Zahlungen für Dritte ist – unabhängig von der Währung – mit sehr grossen Risiken verbunden.» (mrs)