Politik in Amerika bietet regelmässig Stoff für Geschichten – und dabei geht es manchmal nicht wirklich um Politik, sondern vielmehr um wirre Aussagen der Volksvertreter.
Wie die Zeitung «Independent» berichtet, ist Craig Shubert, der Bürgermeister von Hudson (Ohio), diese Woche von seinem Amt zurückgetreten, nachdem er behauptet hatte, dass die Zulassung von Eisfischen in Parks zu Prostitution führen könnte. Es war nicht die erste absurde Aussage des Bürgermeisters.
Nicht der erste Lapsus des Bürgermeisters
Bereits letztes Jahr stiftete Shubert Verwirrung, als er die Mitglieder des Schulausschusses zum Rücktritt aufforderte, weil er fand, dass ein Buch in einem High-School-Kurs Kinderpornografie enthalte. Das wurde selbst der Staatsanwältin zu bunt. Sie kritisierte, dass die Behauptungen nicht nur falsch seien, sondern dass sie auch zu Drohungen gegen den Schulausschuss geführt hätten.
Letzte Woche folgte die nächste rätselhafte Aussage des Bürgermeisters. Bei einer Diskussion während einer Ratssitzung über die Zulassung des Eisfischens in einem Stadtpark behauptete er, dass eine Zulassung zu Prostitution führen würde. Später sagte er dann, es sei nur ein Witz gewesen. «Mein Versuch, inmitten eines kalten, verschneiten Februars ein wenig trockenen Humor einzubringen, um auf diesen Punkt hinzuweisen, wurde grob missverstanden», versuchte er die peinliche Situation zu retten.
Rücktritt aus persönlichen Gründen
Am Montag nun hat der Bürgermeister seinen Rücktritt eingereicht. Als Rücktrittsgrund nennt er aber nicht seine Äusserungen, sondern persönliche Gründe. «Seit dem Tod meiner Frau habe ich mir viele Gedanken über den nächsten Abschnitt meines Lebens gemacht. Der Ruhestand steht vor der Tür. Meine Rolle als Akteur des Wandels ist abgeschlossen.»
Shubert war im November 2019 zum Bürgermeister gewählt worden, nachdem er bei den Zwischenwahlen von 2018 das Rennen um die republikanische Nominierung für einen Sitz im US-Repräsentantenhaus verloren hatte. (ced)