Wer am Donnerstag die Homepage der Gemeindepolizei von Zermatt VS über die Suche bei Google aufruft, wird nicht etwa auf die Seite der Gemeinde weitergeleitet, sondern landet ganz wo anders. Und zwar auf www.hurensohn.ch. Auf der Seite steht in der Mitte in schwarzen Lettern auf weissem Hintergrund: «Du bisch en Huresohn.»
Die Gemeindepolizei Zermatt weiss von der Manipulation. Die Informatik sei bereits dran, um das Problem zu beheben, teilt die Behörde auf Anfrage von Blick mit. Wer hinter der Aktion steckt, ist nicht bekannt. Auch weshalb die Gemeindepolizei zum Opfer wurde und durch die Aktion beleidigt werden soll.
«Bis kein Huresohn, lo dich impfe»
Klar ist dagegen: Die Domain www.hurensohn.ch gehört Daniel Gnägi. Vor rund zehn Jahren hatte er die Seite angemeldet. Damals war er gerade 18 Jahre alt. Heute schämt er sich dafür. «Ich bin seit dem etwas erwachsener geworden», sagt Gnägi zu Blick. Dass seine Seite nun missbraucht wird, um die Zermatter Polizei zu beleidigen, findet er peinlich. Deswegen hat er den Spruch auch geändert. Jetzt steht da: «Bis kein Huresohn, lo dich impfe».
Und überhaupt wolle er die Domain deswegen auch verkaufen. Aber nicht einfach so, sondern per Auktion. Die Einnahmen möchte er dann an das Sozialwerk Pfarrer Sieber spenden. Die Auktion endet Anfang Dezember.
Anfeindungen aus der Corona-Skeptiker-Szene
Die Polizei in Zermatt wurde zuletzt von Corona-Skeptikern kritisiert, nach dem das Restaurant Walliser Kanne geschlossen wurde. Die Wirte hatten gegen die Corona-Massnahmen verstossen. Die Folge: Der Laden wurde geschlossen und die drei Wirte Ivan A.* (31), seine Mutter Nelli A.* (60) und sein über 60-jährigen Vater Andreas A.* verhaftet.
Nach ihrer Freilassung hatten sie der Polizei Gewalt vorgeworfen. Der Walliser Polizeikommandant Christian Varone (58) wehrte sich gegen die Vorwürfe. (gin/jmh)
* Namen bekannt