Hier wird ein Leserreporter mit dem Heli evakuiert
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Niesenbahn defekt:Hier wird ein Leserreporter mit dem Heli evakuiert

Panne nach 44 Stunden behoben
Niesenbahn fährt wieder!

Weil auch der Notbetrieb ausfiel, musste die Niesenbahn im Berner Oberland am Samstagabend 150 Gäste per Helikopter ins Tal fliegen. Die Fehlersuche ist nun vorbei: Am Dienstag wird der Betrieb wieder aufgenommen.
Publiziert: 20.08.2023 um 09:02 Uhr
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Aktualisiert: 21.08.2023 um 16:51 Uhr
Am Samstagabend kam es bei der Niesenbahn zu einem Betriebsunterbruch (Archivbild).
Foto: PETER SCHNEIDER

Bei der Niesenbahn im Berner Oberland sind am Samstagabend nach einem technischen Defekt der Bahnanlage rund 150 Gäste per Helikopter ins Tal geflogen worden. Der Defekt im Elektroantrieb ereignete sich in der ersten Sektion der Standseilbahn. Seither war der Betrieb eingestellt.

Am Montagnachmittag gibt das Unternehmen bekannt, dass die Niesenbahn ab Dienstag wieder fährt. «Die Panne ist nach 44 Stunden behoben», schreibt Geschäftsführer Urs Wohler in einer Mitteilung. Nun ist auch die Ursache für die Störung klar. Vier Fehler haben zur Störung geführt: Kohlestaub und Fett im Motor, ein defekter Ventilator, ein defekter Feldregler und schliesslich war der Umrichter auch betroffen.

Auch Notantrieb hatte Störung

Der Defekt eines elektronischen Schalters führte am Samstagabend um 18.50 Uhr zu einem Stopp der Bahn. Die Gäste in den berg- und talwärts fahrenden Fahrzeugen mussten mit dem Notantrieb in die Stationen gefahren werden. Diese Gäste erreichten die Mittel- respektive die Talstation der ersten Sektion um 19.30 Uhr. Dann wurde der Betrieb eingestellt.

Daraufhin trat am Notantrieb ebenfalls ein Fehler auf, was die Behebung des Erstfehlers zwischenzeitlich verunmöglichte. Die technischen Spezialisten der Niesenbahn versuchten, die verketteten Fehler schrittweise zu lösen. Die zweite Sektion der Niesenbahn war durch das Ereignis nicht betroffen.

«Gut und zügig abgelaufen»

Mit zwei Helikoptern habe man die Gäste ab 22.40 Uhr auf den Flugplatz Reichenbach ausgeflogen, wo sie per Bus und Autos an ihre Bestimmungsorte chauffiert worden seien. Um 1.30 Uhr war die Evakuation laut Angaben der Niesenbahn abgeschlossen. Die Sicherheit der Gäste und Mitarbeitenden sei jederzeit gewährleistet gewesen.

Sam D.* (38) war einer der Niesen-Besucher, die evakuiert wurden. Er stand mit seiner Frau, einem Freund und dessen schwangeren Partnerin an der Bergstation, als die Bahn stehen blieb. Zu Blick sagt er: «Zuerst sprach man davon, dass wir einen Teil runterlaufen und dann von einem Shuttle abgeholt werden sollten. Weil aber viele Ausflügler in Flipflops unterwegs waren und es dunkel wurde, hat man diese Idee verworfen.»

Die Vierergruppe wurde mit zwei andern Touristen in einem Helikopter ins Tal gebracht. «Es war mir schon ein bisschen mulmig, als der Heli so nahe an den Gebäuden bei der Bergstation landete», sagt D. Der Flug habe schliesslich zwei, drei Minuten gedauert. «Es ist alles gut und zügig abgelaufen, auch unserer schwangeren Bekannten geht es gut.»

Ein vergleichbares Ereignis, allerdings mit anderer Ursache, ereignete sich bei der Niesenbahn vor vier Jahren. Am 10. Juli 2019 führte der Defekt eines elektronischen Schalters zum Stopp der Bahn. Die Gäste in den berg- und talwärtsfahrenden Fahrzeugen mussten mit dem Notantrieb in die Stationen gefahren werden. (bab/gf/SDA)

* Name geändert

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