Der Defekt eines elektronischen Überwachungselements führte am Mittwoch zu einem Unterbruch in der 1. Sektion der Niesenbahn zwischen Mülenen und der Mittelstation Schwandegg. Das teilte die Niesenbahn am Donnerstag mit.
Wie in solchen Fällen vorgesehen sei, wurde der Diesel-Notantrieb in Betrieb genommen. Doch kam es in der Folge in der Kupplung zu einem Defekt, der nicht sofort repariert werden konnte. Deshalb mussten 250 bis 300 Gäste von der Bergstation auf rund 2300 Metern über Meer evakuiert werden.
Unfreiwilliger Abstieg zu Fuss
Die Gäste wurden mit der Niesenbahn bis zur Mittelstation Schwandegg auf 1668 Metern über Meer transportiert und anschliessend 20 Minuten zu Fuss in Gruppen bis zur Egg auf 1435 Metern begleitet. Dort führten Kleinbusse die Reisenden zur Talstation in Mülenen.
Rund 30 Gäste, die nicht gut zu Fuss waren, wurden mit einem Rega-Helikopter direkt von der Bergstation ins Tal geflogen. Laut Angaben der Niesenbahn war die Evakuierung um 18.00 Uhr abgeschlossen. «Alle Gäste sind gesund wieder in Mülenen angelangt.» Sie seien für ihre Umtriebe entschädigt worden, hiess es weiter.
Für die Gäste bestand keine Gefahr
Die Bahn betont, dass zu keinem Zeitpunkt Gäste oder Mitarbeitende einer Gefahr ausgesetzt gewesen. Ein vergleichbares Ereignis sei während der letzten mindestens 10 Jahre noch nie vorgekommen. Der Fall werde nun detailliert analysiert und die notwendigen Schlüsse gezogen.
Anlässlich der jährlichen Kontrollen seien weder beim defekten Tachogenerator noch bei der Kupplung Hinweise auf einen Schaden festgestellt worden, schreibt die Niesenbahn. Der Elektroantrieb konnte noch am Mittwoch repariert werden, der Notantrieb hingegen nicht.
Das notwendige Ersatzteil wird am Donnerstag eingebaut und getestet. Da ohne funktionierenden Notantrieb nicht gefahren werden darf, nimmt die Niesenbahn den Betrieb erst am Freitag wieder auf. (SDA)