«Das ist uns in 24 Jahren noch nie passiert»
Mann bringt «falsches» Büsi ins Nidwaldner Tierheim

Ein besorgter Mann brachte ein kleines Büsi in ein Tierheim im Kanton Nidwalden. Doch als die Angestellten dort den Käfig öffneten, wurde klar: Der Mann hatte kein Büsi gerettet.
Publiziert: 24.04.2024 um 17:40 Uhr
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Aktualisiert: 25.04.2024 um 11:19 Uhr
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Dieser kleine Fuchs wurde fälschlicherweise für ein Büsi gehalten.
Foto: Facebook / @Tierheim Paradiesli
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Natalie ZumkellerRedaktorin News

«Leben retten oder Leben zerstören – wenn eine Katze plötzlich zum Fuchs wird.» So beginnt das Tierheim Paradiesli aus Ennetmoos NW einen Facebook-Post, der eine unglaubliche Geschichte erzählt. So stand vergangene Woche ein Herr am Empfang, der ein kleines Büsi abgeben wollte. Er habe es vor zehn Tagen gefunden und bei sich zu Hause gepflegt.

Dankend nahmen die Mitarbeitenden den Käfig an. Doch als sie diesen öffneten, entdeckten sie: Beim Tier handelte es sich nicht um ein Büsi. «Wir schauten in diesen Käfig und sahen da einen Fuchs», sagt Tanja Siegwart vom Tierheim Paradiesli zu Blick. «Wir konnten es nicht glauben. Wir hatten einen totalen Schock. Das ist uns in 24 Jahren noch nie passiert.»

Tierheim machte eine Ausnahme

Der Mann hatte es zwar nur gut gemeint. Doch ein Fuchsbaby aufzupäppeln, ist verboten. Schliesslich handelt es sich um ein wildes Tier. Das gilt auch für das Tierheim Paradiesli. Und die Mitarbeiter waren deswegen in einer Zwickmühle – denn auch ihnen ist es gesetzlich verboten, Wildtiere aufzunehmen. Der kleine Fuchs hätte jedoch niemals allein überlebt, und da er bereits die Scheue zu Menschen verloren hatte, wäre er noch zusätzlich gefährdet gewesen. 

In der Not entschloss sich das Tierheim, den Fuchs temporär aufzunehmen. Der Kleine bekam den Namen Stupsi.

«Wildtiere darf man auf gar keinen Fall anfassen»

Die wahre Herausforderung hatte jedoch erst begonnen: Während es ein Rätsel blieb, wie Stupsi die Zeit ohne Muttermilch und mit falscher Ernährung überlebt hatte, suchten die Mitarbeitenden des Tierheims nach einer passenden Auffangstation. Nach unzähligen Telefonaten folgte dann jedoch die grosse Erleichterung: Das Centre Erminea in Chavornay VD nahm Stupsi auf. 

Obwohl der kleine Fuchs nun in sicheren Händen ist, bleibt unklar, ob er jemals ausgewildert werden kann. Das Tierheim Paradiesli warnt deswegen in dem Post auch: Man sollte nie Wildtiere einfach so im Wald auflesen und selbst pflegen.

Tanja Siegwart ergänzt: «Wildtiere darf man auf gar keinen Fall anfassen oder sogar mit nach Hause nehmen. Das kann für das Wildtier tödlich sein.»

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