Arktische Kaltluft sorgte im Dezember für eisige Temperaturen und Schnee. Teilweise fiel das Thermometer in der Schweiz auf unter Minus 25 Grad. Doch ausgerechnet zu Weihnachten wird es wieder wärmer.
«Waren die Temperaturen in der ersten Dezemberhälfte eher unterdurchschnittlich kalt, sind sie bis Weihnachten und möglicherweise darüber hinaus eher überdurchschnittlich warm», sagt Michael Eichmann von Meteo News zu Blick. An Heiligabend soll es besonders mild werden. Bis zu 13 Grad sind möglich. Das bedeutet: Die Hoffnung für weisse Weihnacht schmelzen dahin.
«Mit Schnee ist unterhalb von 1500 Metern nicht zu rechnen», so der Meteorologe. Dabei könnte es schneien, wenn es nur nicht so warm werden würden. Denn: Es ziehen dunkle Wolken auf. An den Feiertagen wird es vielerorts kräftig regnen.
Erst war er gespalten, jetzt ist er stabil
Schuld an der irren Temperaturschwankung ist der Polarwirbel. Das ist ein starkes Luftband, das sich in einer Höhe von 20 bis 50 Kilometern von West nach Ost dreht. Der Polarwirbel kann das Wetter extrem beeinflussen. Im November war er noch gespalten und sorgte damit Anfang Dezember für den plötzlichen Wintereinbruch mit eisigen Temperaturen.
Doch jetzt ist der Polarwirbel wieder stabil. Der Grund: Der Polarjet, ein starker Westwind, hält den Wirbel im Zaum. Die Kaltluft bleibt dadurch im Wirbel und gelangt nicht zu uns. Die Folge: Es wird wärmer.
Der Wetter-Experte zu Blick: «Je stärker dieser Wind bläst, desto höher sind die Temperaturen. Denn dieser führt zu einer guten Durchmischung der relativ milden Luftmassen in der Höhe.» Und dieses Phänomen hält auch über Weihnachten an. Laut Eichmann können wir uns auf einen warmen Silvester einstellen.
Komplett auf weisse Weihnachten verzichten müssen wir in der Schweiz aber nicht. Dafür muss man sich aber nach einer hoch gelegenen Unterkunft umschauen. Die Schneefallgrenze sinkt zwischen Donnerstag und Samstag nicht unter 2000 Meter ab.