Donald Trump (73) führt historisches im Schilde, um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise in den Griff zu kriegen: Erstmals in der Geschichte könnte er sogenanntes Helikopter-Geld an die Bevölkerung aushändigen. Die Idee dahinter: Die US-Notenbank Fed druckt Geld und verteilt es direkt an die Bevölkerung.
Am Dienstag hat der US-Präsident zusammen mit seinem Finanzminister Steven Mnuchin (57) die Öffentlichkeit informiert. Der Regierung schwebt demnach ein Hilfspaket in der Höhe von rund einer Billion Dollar vor. Es gehe darum, die Menschen und die Unternehmen angesichts der Corona-Krise jetzt zu unterstützen, sagte Mnuchin am Dienstag nach Gesprächen im US-Kongress.
Noch ist nichts fix: Die Diskussionen in Washington zwischen Regierung und Parlament halten derzeit noch an. Doch auch Trump ist bereits zuversichtlich und hatte am Dienstagmorgen angekündigt, dass man an einem «grossen» und «kühnen» Paket arbeite.
Damit beruhigte er am Dienstag auch die Wall Street. Nach dem historischen Absturz am Montag – der US-Leitindex Dow Jones fiel um knapp 13 Prozent, was der schlimmste Handelstag seit dem «Black Monday» 1987 bedeutete – ging es am Dienstag wieder aufwärts. Der Dow Jones legte über 1000 Punkte zu, was einem Plus von über 5 Prozent entspricht.
«Die Amerikaner brauchen sofort Geld»
Finanzminister Mnuchin ging am Dienstag nicht ins Detail, erklärte aber: «Es ist unser Ziel, den Amerikanern innerhalb der kommenden zwei Wochen finanziell zu helfen.» Mnuchin legte sich bewusst auf diesen straffen Zeitrahmen fest und erklärte, dass man nicht erst verzögert, zum Beispiel durch Erleichterungen bei der Lohnsteuer, handeln möchte. «Die Amerikaner brauchen sofort Geld.»
Hier kommt das Helikopter-Geld ins Spiel: US-Medien berichteten bereits am Montagabend, dass die Trump-Regierung mit diesem historischen Gedanken spielen würde. Finanzminister Mnuchin bestätigte dies nun am Dienstag. Es werde erwogen, Bürgern Schecks auszuhändigen. An wen genau welche Hilfen fliessen sollten, liess der Finanzminister offen. Kolportiert wurde der Betrag von 1000 US-Dollar.
Auswirkungen schlimmer als 9/11
Vor allem die Fluggesellschaften und die Hotelindustrie würden derzeit unter der Corona-Krise leiden, so Steven Mnuchin weiter. Er ging gar soweit und sagte, dass die aktuelle Situation schlimmer für die Luftfahrt sei als die Auswirkungen nach den Anschlägen vom 11. September 2001.
Das US-Repräsentantenhaus hatte sich vor wenigen Tagen mit der Regierung von Trump bereits auf ein milliardenschweres Hilfspaket für Familien geeinigt. Die Abstimmung im Senat steht noch aus. Der republikanische Mehrheitsführer in der Kammer, Mitch McConnell (78), betonte am Dienstag, dass dies schnellstmöglich passieren soll. Details zu dem noch grösseren Hilfspaket nannte er anders als der Finanzminister zunächst nicht, stellte aber klar: «Ein zusätzliches Gesetz von viel grösseren Ausmassen ist nötig, um dieser Krise zu begegnen.»
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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