Als falscher Polizist hat Gabriel Wortman (†51) am vergangenen Wochenende in der ländlichen kanadischen Provinz Nova Scotia mindestens 22 Menschen erschossen. Auch er selber wurde nach einem mehrstündigen Polizeieinsatz getötet.
Nun scheint das Motiv für seine Wahnsinnstat bekannt zu sein. Ein Polizist sagte gegenüber der Associated Press, dass Wortman Streit mit seiner Freundin gehabt habe. Die Behörden gehen davon aus, dass der Täter zuerst bewusst auf seine Freundin schoss und danach als Polizist verkleidet in einem Streifenwagen-ähnlichen Fahrzeug herumfuhr und wahllos Passanten tötete. Er soll auch mehrere Häuser in Brand gesetzt haben.
Wortmans Amoklauf dauerte ganze 14 Stunden. Seine Freundin hat den Angriff überlebt.
Schon früher in Behandlung
Wortmann war Inhaber einer Praxis für Zahnprothesen, die wegen der Corona-Krise geschlossen war. Er war der Polizei bereits wegen einer Gewalttat bekannt: 2001 hatte er in Halifax einen Mann angegriffen, worauf er sich einer Anti-Aggressions-Behandlung unterziehen musste.
Anscheinend war Wortman von einer Leidenschaft für die Royal Canadian Mounted Police besessen, scheiterte aber bei dem Versuch, selbst Polizeibeamter zu werden. Er habe Uniformen und dienstliches Zubehör der «Mounties» gesammelt, erklärten Nachbarn. Zudem soll Wortman an Auktionen ausgediente Polizeiautos gekauft haben. Anscheinend hatte Wortman Alkoholprobleme und war womöglich verärgert, weil er seine Betriebe aufgrund von Covid-19 vor einem Monat stilllegen musste.
Die Polizei hat angekündigt, demnächst mehr zu den Ermittlungsergebnissen bekanntzugeben. (gf)