Ein Genie oder ein Glückspilz? Der amerikanische Historiker Allan J. Lichtman (73) hat seit 1984 den Ausgang sämtlicher US-Präsidentschaftswahlen korrekt vorausgesagt. Als einziger Prognostiker hat er 2016 auf Donald Trump (74) gesetzt und auch das Impeachment-Verfahren vorausgesagt. Trump hatte ihm für den Treffer bei den Wahlen sogar mit einem persönlichen Brief gratuliert und sich bedankt, wie er in einem Interview im Dezember zu BLICK sagte.
Lichtmans Geheimrezept sind die «13 Schlüssel zum Weissen Haus». Das System hat er von einem Sowjet-Erdbebenforscher adaptiert, der damit Erdbeben voraussagte.
Viele Wahlen analysiert
Lichtman hat sich jede Wahl seit jener von Abraham Lincoln 1860 angeschaut und 13 Indikatoren herausgearbeitet, welche die Wahlen jedes Mal entschieden haben. Aus diesen hat er Fragen formuliert, die sogenannten Schlüssel. Sie sind immer aus Sicht jener Partei zu beantworten, die gerade im Weissen Haus sitzt. Resultieren sieben oder mehr RICHTIG, so gewinnt der Kandidat der regierenden Partei, ist die Mehrheit FALSCH, gewinnt der Herausforderer.
Am besten selber wählen
Für Lichtman ist klar: Joe Biden (77) wird der neue Präsident der USA. Denn sieben von 13 dieser Faktoren sprechen für den demokratischen Herausforderer. Dazu gehören die Zugewinne der Demokraten in den Mid-Term-Elections 2018, kurz- und langfristige wirtschaftliche Krisenanzeichen und soziale Unruhen. Solche haben die USA vor wenigen Wochen nach dem Tod von George Floyd (†46) erlebt, der bei einer Festnahme durch einen Polizisten starb.
Aber auch Lichtman weiss, dass sein System keine Garantie ist. Er sagt in einem Video der «New York Times»: «Ich halte es wie Präsident Abraham Lincoln. Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie selber zu wählen.» (gf)
Mit diesem Fragebogen sagt Allan Lichtman den Ausgang der Präsidentschaftswahlen voraus. Die Fragen sind aus Sicht des Amtsinhabers zu beantworten. STIMMT bedeutet demnach einen Punkt für Donald Trump, FALSCH einen Punkt für den demokratischen Herausforderer. Im Moment steht es 7 zu 6 für Joe Biden, doch gewisse Schlüssel könnten sich bis zu den Wahlen im November 2020 noch ändern.
1. Parteimandat: Nach den jüngsten Halbzeitwahlen (den Kongresswahlen zwischen den Präsidentschaftswahlen) hält die amtierende Partei mehr Sitze im US-Repräsentantenhaus als vor den Zwischenwahlen. FALSCH
2. Wettbewerb: Es gibt innerhalb der Regierungspartei keinen ernst zu nehmenden Konkurrenten zu der amtierenden Parteiaufstellung. STIMMT
3. Amtsdauer: Der amtierende Parteikandidat ist der amtierende Präsident. STIMMT
4. Dritte Partei: Es gibt keine signifikante Drittpartei oder unabhängige Kampagne. STIMMT
5. Kurzfristige Wirtschaft: Die Wirtschaft befindet sich in keiner Rezession während der Wahlkampfphase. FALSCH
6. Langfristige Wirtschaft: Das reale Pro-Kopf-Wirtschaftswachstum während der Amtszeit ist gleich geblieben oder grösser geworden im Vergleich zu den vorherigen zwei Amtszeiten. FALSCH
7. Kurswechsel: Die amtierende Regierung hat wichtige Veränderungen in der Innenpolitik umgesetzt. STIMMT
8. Soziale Unruhen: Es gab keine anhaltenden sozialen Unruhen während der Amtszeit. FALSCH
9. Skandale: Die amtierende Regierung ist von einem grossen Skandal verschont geblieben. FALSCH
10. Aussenpolitische/militärische Fehler: Die amtierende Regierung hat sich keine schwerwiegenden aussenpolitischen oder militärischen Fehler zuschulden kommen lassen. STIMMT
11. Aussenpolitische/militärische Erfolge: Die amtierende Regierung hat herausragende Erfolge in der Aussenpolitik oder in Militärangelegenheiten vorzuweisen. FALSCH
12. Charisma des amtierenden Kandidaten: Der Kandidat der Partei, die aktuell den Präsidenten stellt, ist charismatisch oder ein Nationalheld. FALSCH
13. Charisma des Herausforderers: Der Kandidat der Partei, die den aktuellen Präsidenten herausfordert, ist weder charismatisch noch ein Nationalheld. STIMMT
Mit diesem Fragebogen sagt Allan Lichtman den Ausgang der Präsidentschaftswahlen voraus. Die Fragen sind aus Sicht des Amtsinhabers zu beantworten. STIMMT bedeutet demnach einen Punkt für Donald Trump, FALSCH einen Punkt für den demokratischen Herausforderer. Im Moment steht es 7 zu 6 für Joe Biden, doch gewisse Schlüssel könnten sich bis zu den Wahlen im November 2020 noch ändern.
1. Parteimandat: Nach den jüngsten Halbzeitwahlen (den Kongresswahlen zwischen den Präsidentschaftswahlen) hält die amtierende Partei mehr Sitze im US-Repräsentantenhaus als vor den Zwischenwahlen. FALSCH
2. Wettbewerb: Es gibt innerhalb der Regierungspartei keinen ernst zu nehmenden Konkurrenten zu der amtierenden Parteiaufstellung. STIMMT
3. Amtsdauer: Der amtierende Parteikandidat ist der amtierende Präsident. STIMMT
4. Dritte Partei: Es gibt keine signifikante Drittpartei oder unabhängige Kampagne. STIMMT
5. Kurzfristige Wirtschaft: Die Wirtschaft befindet sich in keiner Rezession während der Wahlkampfphase. FALSCH
6. Langfristige Wirtschaft: Das reale Pro-Kopf-Wirtschaftswachstum während der Amtszeit ist gleich geblieben oder grösser geworden im Vergleich zu den vorherigen zwei Amtszeiten. FALSCH
7. Kurswechsel: Die amtierende Regierung hat wichtige Veränderungen in der Innenpolitik umgesetzt. STIMMT
8. Soziale Unruhen: Es gab keine anhaltenden sozialen Unruhen während der Amtszeit. FALSCH
9. Skandale: Die amtierende Regierung ist von einem grossen Skandal verschont geblieben. FALSCH
10. Aussenpolitische/militärische Fehler: Die amtierende Regierung hat sich keine schwerwiegenden aussenpolitischen oder militärischen Fehler zuschulden kommen lassen. STIMMT
11. Aussenpolitische/militärische Erfolge: Die amtierende Regierung hat herausragende Erfolge in der Aussenpolitik oder in Militärangelegenheiten vorzuweisen. FALSCH
12. Charisma des amtierenden Kandidaten: Der Kandidat der Partei, die aktuell den Präsidenten stellt, ist charismatisch oder ein Nationalheld. FALSCH
13. Charisma des Herausforderers: Der Kandidat der Partei, die den aktuellen Präsidenten herausfordert, ist weder charismatisch noch ein Nationalheld. STIMMT
Am 3. November 2020 fanden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Der amtierende Präsident Donald Trump konnte sein Amt nicht verteidigen. Herausforderer Joe Biden hat die Wahl für sich entschieden.
Alle aktuellen Entwicklungen zu den Wahlen und Kandidaten gibt es immer im Newsticker, und alle Artikel zum Thema finden Sie hier auf der US-Wahlen-Seite.
Am 3. November 2020 fanden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Der amtierende Präsident Donald Trump konnte sein Amt nicht verteidigen. Herausforderer Joe Biden hat die Wahl für sich entschieden.
Alle aktuellen Entwicklungen zu den Wahlen und Kandidaten gibt es immer im Newsticker, und alle Artikel zum Thema finden Sie hier auf der US-Wahlen-Seite.
Am 3. November 2020 finden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Für die Demokraten wird aller Voraussicht nach Joe Biden (77) Donald Trump (73) herausfordern. Was hat sich in der Ära Trump seit 2016 verändert und vor welchen Herausforderungen steht das Land heute? BLICK geht in einer losen Serie den grossen und prägenden Themen nach. Dafür reist unser USA-Korrespondent Nicola Imfeld, wo immer es die Corona-Pandemie zulässt, durch verschiedene Bundesstaaten Amerikas und macht sich ein Bild vor Ort.
Bereits erschienen:
BLICK im Rust Belt: Trump hält Wahlversprechen nicht
BLICK in West Virginia – der Hotspot der Opioid-Epidemie: 400'000 sind tot, Gary hat überlebt
BLICK im «neuen» Manhattan: New York ist sich selbst fremd geworden
BLICK im republikanischen Tennessee: Euphorie bei den Trump-Anhängern
BLICK im Swing State Florida: Latinos entscheiden über Trumps Schicksal
BLICK in Delaware und Pennsylvania: Spurensuche in Joe Bidens Heimat
Am 3. November 2020 finden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Für die Demokraten wird aller Voraussicht nach Joe Biden (77) Donald Trump (73) herausfordern. Was hat sich in der Ära Trump seit 2016 verändert und vor welchen Herausforderungen steht das Land heute? BLICK geht in einer losen Serie den grossen und prägenden Themen nach. Dafür reist unser USA-Korrespondent Nicola Imfeld, wo immer es die Corona-Pandemie zulässt, durch verschiedene Bundesstaaten Amerikas und macht sich ein Bild vor Ort.
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