Jetzt spricht Kanye West über seine Kandidatur
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Idee kam ihm unter der Dusche:Jetzt spricht Kanye West über seine Kandidatur

«Die Idee kam mir unter der Dusche»
Jetzt spricht Kanye West über seine Kandidatur

Kanye West will US-Präsident werden. Am Mittwoch hat die Rap-Legende über seine Pläne gesprochen und versichert, es ernst zu meinen. Was er von Trump und Biden hält und welche Menschen seine Experten werden sollen.
Publiziert: 09.07.2020 um 08:09 Uhr
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Aktualisiert: 04.11.2020 um 02:25 Uhr
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Kanye West hat am Mittwoch erstmals über seine Präsidentschaftskandidatur gesprochen.
Foto: keystone-sda.ch
Nicola Imfeld aus San Diego (USA)

Kanye West (43) will ins Weisse Haus! Am Samstag, ausgerechnet am amerikanischen Nationalfeiertag, verkündete der Rapper seine Präsidentschaftskandidatur. Während Hollywood lästert, rätseln die Politologen im Land, wie sich Wests Ambitionen auf den Zweikampf zwischen Donald Trump (74) und Joe Biden (77) auswirken könnte. Der Verdacht: Es könnte sich nur um einen PR-Stunt handeln. Jetzt hat der Ehemann von Kim Kardashian (39) sein Schweigen gebrochen und gegenüber dem Magazin «Forbes» seine Absichten bestätigt.

Vier Stunden lang soll West mit den «Forbes»-Journalisten gesprochen habe. Dabei hat er klargemacht, dass er das Vertrauen in Donald Trump verloren hat. «Das sieht für mich wie ein grosses Chaos aus. Es hat mir nicht gefallen, dass sich unser Präsident im Bunker versteckt hat.» Kanye West spielt dabei auf Medienberichte im Juni an. Damals schrieb die «New York Times», Trump hätte sich im präsidialen Bunker in der Nähe des Weissen Hauses versteckt, als «Black Lives Matter»-Demonstranten in Washington gewaltsam protestierten.

West, der als Trump-Anhänger gilt, hat sich von seinem Präsidenten abgewendet. Er unterstütze ihn nicht mehr, hat der Rapper dem Magazin versichert. Noch im November 2018 sah dies ganz anders aus. Kanye West besuchte Trump im Oval Office und umarmte den Präsidenten medienwirksam vor den Kameras. «Dieser Typ ist ein Genie», sagte er an die Journalisten gewandt. Jetzt also die Kehrtwende.

Sein Wahlkampfslogan, Partei und Vizepräsidentin

Seine Wahlkampfbotschaft will Kanye West simpel halten. «Yes!» soll der Slogan heissen. Der Sänger plant auch die Gründung einer eigenen Partei, die er «Birthday Party» nennen möchte. Seine Begründung: «Wenn wir gewinnen, ist das ein Geburtstag für jeden.» Und eine mögliche Vizepräsidentin hat West auch schon im Kopf: Michelle Tidball (57), eine umstrittene Predigerin.

Offenbar hat sich der vierfache Familienvater also schon einige Gedanken zu seiner Kandidatur gemacht. Die Idee, um im November bei den Wahlen teilzunehmen, sei ihm im Bad gekommen. «Ich stand unter der Dusche und habe nachgedacht, ich schreibe Raps unter der Dusche. Da hat es mich umgehauen, zu sagen: Du wirst als Präsident kandidieren. Und ich habe angefangen, hysterisch zu lachen», so West gegenüber «Forbes».

Auch eine Erkrankung im Februar soll eine Rolle gespielt haben. West behauptet, mit Schüttelfrost ans Bett gebunden gewesen zu sein. Er hätte das Coronavirus gehabt, so der Rapper. Ob er sich auf Covid-19 testen liess, bleibt allerdings unklar.

West mag Biden nicht: «Er ist nichts besonderes»

Über seine konkreten Vorstellungen für Amerika hält sich Kanye West noch bedeckt. Er gibt im Interview aber unverfroren zu: «Ich habe mir über das Steuersystem oder internationale Politik noch keine Gedanken gemacht.» Er werde sicherlich auf Experten hören, die «Gott dienen», so West. Immerhin kennt er schon seine wichtigsten Berater: Seine Ehefrau Kim Kardashian und Tesla-Gründer Elon Musk (49). West: «Ich habe ihm angeboten, der Kopf unseres Raumfahrtprogramms zu werden.» Und das Unternehmer-Genie scheint von einer Kandidatur seines Kumpels angetan zu sein. Auf Twitter schrieb Musk an West gerichtet: «Du hast meine volle Unterstützung!»

Kanye West legt im Interview grossen Wert darauf, den Menschen zu vermitteln, dass er es mit seiner Kandidatur ernst meint. Dass er damit den Demokraten, namentlich Joe Biden, Stimmen wegnehmen könnte, stört ihn nicht. «Ich leugne es nicht. Ich habe es Ihnen ja gerade gesagt», so seine Antwort auf die entsprechende Frage.

Zum Ex-Vizepräsidenten hat der Rapper ohnehin eine klare Meinung: «Joe Biden? Komm schon, Mann! Wissen Sie: Obama ist etwas Besonderes. Trump ist etwas Besonderes. Wir sagen, Kanye West ist etwas Besonderes. Amerika braucht besondere Menschen, die führen. Bill Clinton? Besonders. Aber Joe Biden ist nichts Besonderes.»

US-Wahlen 2020

Am 3. November 2020 fanden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Der amtierende Präsident Donald Trump konnte sein Amt nicht verteidigen. Herausforderer Joe Biden hat die Wahl für sich entschieden.

Alle aktuellen Entwicklungen zu den Wahlen und Kandidaten gibt es immer im Newsticker, und alle Artikel zum Thema finden Sie hier auf der US-Wahlen-Seite.

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