Iowa. Gut drei Millionen Amerikaner leben hier. Das entspricht nicht einmal einem Prozent der Gesamtbevölkerung des Landes. Und trotzdem fällt hier im Mittleren Westen der USA der Startschuss zum grössten Politikschauspiel der Welt: die US-Präsidentschaftswahlen.
Am Montag finden im Bundesstaat Iowa die ersten Vorwahlen der Demokraten statt. Derzeit bewerben sich noch elf Kandidatinnen und Kandidaten um die Parteinominierung. SonntagsBlick ist vor Ort und beantwortet die vier drängendsten Fragen:
Warum ist Iowa so wichtig?
Der Bundesstaat ist als erster an der Reihe. Für die Kandidaten gilt: Früher Erfolg bringt Geld, neue Unterstützer und Aufmerksamkeit. Deshalb wird im Wahlkampf so viel Energie in Iowa investiert. Einige Demokraten sind hier im vergangenen Jahr über einhundert Mal aufgetreten. Insgesamt wurden rund 60 Millionen Dollar für TV-Werbung ausgegeben. Dass sich das auszahlen kann, zeigt ein Blick in die Geschichtsbücher: Wer in Iowa gewinnt, holt sich in der Regel die Parteinominierung. Seit dem Jahr 2000 gar ausnahmslos.
Wie wird gewählt?
Es ist kompliziert und fast jeder Bundesstaat hat seine eigenen Regeln. Allgemein kann man festhalten: Die Menschen wählen nicht direkt ihren Kandidaten, sondern stimmberechtigte Delegierte. Diese wählen dann im Sommer beim nationalen Parteitag stellvertretend für die Bevölkerung den Kandidaten. Und: Die Anzahl dieser Delegierten, die jeder Staat zum Parteitag schicken kann, ist in der Regel abhängig von seiner Einwohnerzahl.
Die meisten Staaten halten die Vorwahlen per «Primary» ab – einer geheimen Abstimmung. Einige wenige Staaten haben sich für das Caucus-System entschieden – darunter auch Iowa. Bedeutet: Hier wird auf Bezirksebene bei Parteiversammlungen offen abgestimmt. Die Teilnehmer teilen sich – wie in der Schule beim Sport – in unterschiedliche Gruppen auf. Dann wird für rund 30 Minuten diskutiert. Wenn man seine Meinung ändert, kann man austreten und sich einer neuen Gruppe anschliessen. Die Kandidaten, die letztlich mindestens 15 Prozent der Stimmen haben, erhalten proportional Delegiertenstimmen. Demokratie par excellence!
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Wer ist der Favorit?
Seit Monaten zeichnet sich ein Kampf zwischen vier Kandidaten ab, die sich in zwei Lager aufteilen lassen: die in der Mitte – Ex-Vizepräsident Joe Biden (77) und Shootingstar Pete Buttigieg (38) – und die bei den Linken – Senator Bernie Sanders (78) und Senatorin Elizabeth Warren (70). Wer von diesem Quartett am Montag in Iowa gewinnen wird, ist völlig offen. Letzten Umfragen zufolge könnte Sanders am Ende die Nase leicht vorne haben.
Und wie geht es weiter?
Schlag auf Schlag. In einer Woche stehen die Vorwahlen in New Hampshire an. Dann folgen Nevada und South Carolina, ehe am Super Tuesday die Vorentscheidung fallen dürfte. An diesem ersten Dienstag im Monat März finden in 13 verschiedenen Bundesstaaten Vorwahlen statt. Wenn sich Ex-Vizepräsident Joe Biden bis dahin einigermassen im Rennen halten kann, hat er die besten Karten. Wer im November gegen Donald Trump antreten wird, entscheiden die Demokraten formell am 13. Juli.
Die USA starten ins Wahljahr. BLICK berichtet live aus dem Bundesstaat Iowa über die ersten Vorwahlen der Demokraten. Verfolgen Sie unsere Berichterstattung auf dem BLICK-Instagram-Channel. Hier klicken.
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Am 3. November 2020 fanden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Der amtierende Präsident Donald Trump konnte sein Amt nicht verteidigen. Herausforderer Joe Biden hat die Wahl für sich entschieden.
Alle aktuellen Entwicklungen zu den Wahlen und Kandidaten gibt es immer im Newsticker, und alle Artikel zum Thema finden Sie hier auf der US-Wahlen-Seite.
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