Unter den reichen und berühmten Freunden des Sexualstraftäters herrscht Panik
US-Behörden fordern Passagierliste von Epsteins «Lolita Express»

Unter den reichen und berühmten Freunden des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein herrscht offenbar Panik. US-Behörden fordern die Namenslisten von Passagieren an, die an Bord von Epsteins Lolita Express auf dessen private «Pädophilen-Insel» in der Karibik waren.
Publiziert: 21.09.2020 um 08:24 Uhr
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Aktualisiert: 11.12.2020 um 16:01 Uhr
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Neue Entwicklung im Skandal um den US-Sexualstraftäter Jeffrey Epstein, der sich letztes Jahr in Haft das Leben nahm.
Foto: Keystone

Die Generalstaatsanwältin der US-amerikanischen Jungferninseln, auf denen der verurteilte Sexualstraftäter Jeffrey Epstein (†66) sein berühmt-berüchtigtes Privatanwesen hatte, will die Namen von allen Passagieren, die Epstein ab 1998 bis zu seiner Verhaftung am 6. Juli 2019 jemals auf dessen Privatinsel in der Karibik besucht haben.

Generalstaatsanwältin Denise George verlangt die Flugprotokolle von vier Helikoptern und drei Flugzeugen, die reiche und berühmte Freunde von Epstein auf dessen Privatinsel Little Saint James flogen. Georges Forderung erfolgt im Rahmen einer Klage gegen Epsteins Nachlass und macht 22 Vergehen geltend, die von Prostitution und Zwangsarbeit bis hin zu schwerer Vergewaltigung, Kindesmisshandlung und -vernachlässigung sowie Menschenhandel reichen. Das berichtet die britische Zeitung «Mirror».

Neben den Passagierlisten sucht George auch nach persönlichen Notizen von Piloten und «Beschwerden oder Berichten über potenziell verdächtiges Verhalten» von Epstein-Gästen. Mit der Zwangsvorladung will die Generalstaatsanwältin die Namen und Kontaktdaten aller Personen, die im fraglichen Zeitraum an Bord von Epsteins Lolita Express waren oder mit den Maschinen zu tun hatten – einschliesslich Kabinenpersonal, Technikern, Copiloten und Fluggästen.

Auch Epstein-Vertraute Maxwell war Pilotin

Aus bereits 2009 vom Piloten David Rodgers veröffentlichten Flugprotokollen geht hervor, dass Berühmtheiten wie Prinz Andrew (60), Bill Clinton (74), Kevin Spacey (61) und Naomi Campbell (50) mit Epsteins Lolita Express geflogen sind. Dass jetzt die Namen von allen Passagieren aufgedeckt werden sollen, die in den Epstein-Flugprotokollen aufgeführt sind, löst unter Promis Panik aus, schreibt «Mirror».

Denn laut Anwälten von Epstein-Opfern führen die bislang bekannten Rodgers-Flugprotokolle keine Flüge des Chefpiloten Larry Visosky auf, der mehr als 25 Jahre lang im Dienst von Epstein stand. Diese Flüge, so hoffen die Ermittler, sollen auf die Spur von weit mehr Namen führen als in den Rodgers-Logs aufgeführt sind. «Es herrscht Panik unter vielen der Reichen und Berühmten», wird eine mit den Ermittlungen vertraute Quelle zitiert.

Epsteins Vertraute Ghislaine Maxwell (58), die derzeit im US-Knast auf ihr Verfahren wegen sexueller Missbräuche wartet, flog die Helikopter häufig selber zu Epsteins Privatinsel. Laut Dokumenten hatte ihr Epstein die Pilotenlizenz bezahlt und kaufte ihr einen 4-Millionen-Dollar-Hubschrauber, damit sie minderjährige Mädchen gleich persönlich auf die «Pädophilen-Insel» bringen konnte. (kes)

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