Kim Jong Un (36) ist wieder da, als wäre nichts passiert. Drei Wochen lang war er völlig von der Bildfläche verschwunden. Die Spekulationen schossen weltweit ins Kraut: War er krank? Ist der Mann, der am 1. Mai eine Düngemittelfabrik eröffnet hat, nur ein Doppelgänger?
Immerhin scheint nun sicher zu sein, dass Kim während seines dreiwöchigen Verschwindens keine Herzoperation hatte. Das berichtet die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap. Sie zitiert den südkoreanischen Geheimdienst, der Berichte über eine Operation als haltlos bezeichnet. Ein Komiteemitglied sagt über Kim: «Wenn er nicht in der Öffentlichkeit gesehen wird, übt er normalerweise seine Aufgaben aus.»
Macht er Social Distancing?
Sein Untertauchen könnte auch im Zusammenhang mit Corona stehen. Südkoreas Vereinigungsminister Kim Yeon-chul (55) sagte, dass Kims Rückzug nicht aussergewöhnlich sei, da das Land strenge Massnahmen gegen die Verbreitung des Virus eingeführt hat.
Wie schlimm das Virus das Land erfasst hat, ist unbekannt. Nordkorea ist aber direkter Handelspartner mit China, wo das Virus ausgebrochen ist. Nordkorea hatte schon sehr früh drastische Massnahmen ergriffen und keine Ausländer mehr ins Land gelassen. Eine Pandemie in Nordkorea wäre verheerend, weil die medizinischen Einrichtungen miserabel sind.
Kim Jong Un hat dieses Jahr nur gerade 17 öffentliche Auftritte absolviert. Ein Klacks im Vergleich zu durchschnittlich 50 in früheren Jahren. (gf)