Am Sonntag startet ein Rentner-Ehepaar seine Safari im Krüger Nationalpark. Die Deutschschweizer sind auf eigene Faust unterwegs, haben sich einen Ford Ranger Camper gemietet. Sie passieren das Phalaborwa Gate, freuen sich auf die Tour. Das Abenteuer, das sie suchen, nimmt jedoch einen unglücklichen Verlauf. Südlich von Mopani taucht plötzlich eine Giraffe am Wegesrand auf.
Schuld hat nicht das 5,50 Meter grosse und 750 Kilo schwere Wildtier, sondern ein Minibus, der dem Ehepaar entgegenkommt. Er hat 13 Touristen an Bord und will zum Letaba Rest Camp. Offenbar rast das voll beladene Taxi-Büsschen mit einem Affenzahn über die Schotterstrasse.
Schweizer Tourist liegt auf Intensiv-Station
Der Minibus kann der Giraffe, die plötzlich den Weg kreuzt, jedenfalls nicht ausweichen und rauscht mit Wucht in sie hinein. Das Tier stürzt der Länge nach aufs Dach des Fords, drückt es ein – und zerquetscht den Fahrer.
Sofort rücken Helikopter und Ambulanz an. Der Deutschschweizer Tourist ist schwer verletzt. Er wird zunächst ins Krankenhaus nach Nelspruit geflogen. «Am Montagmorgen wurde der Herr mit der Ambulanz ins 400 Kilometer entfernte Johannesburg gebracht», sagt eine Sprecherin des Spitals zu BLICK. Dort liegt der Deutschschweizer im renommierten Netcare Milpark Hospital auf der Intensivstation.
Die Giraffe ist sofort tot
«Die Ehefrau ist leicht verletzt, so auch zwei Touristen des Minibus», sagt der Sprecher des Nationalparks, «beide Fahrzeuge wurden beim Crash schwer beschädigt.» Die Giraffe sei sofort tot gewesen, so Isaac Phaahla. Allen Anschein nach habe das Taxi den Unfall verursacht. «Uns sind sofort die langen Bremsspuren aufgefallen. Doch den genauen Unfallhergang würde nun von der Staatsanwaltschaft ermittelt», sagt der Sprecher.
Leider sei dieser Unfall im Nationalpark kein Einzelfall, sagt Isaac Phahlaa weiter zu BLICK. Es käme immer wieder vor. Offenbar wird auch auf Safari viel gerast. «Man muss nun prüfen, ob das Taxi die Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h überschritten hatte.» Phaahla mahnt die Besucher: «Fahrt vorsichtig!».