Der mysteriöse Fall der vermissten Rebecca (15) wirft immer mehr Fragen auf. Wo ist die Berliner Schülerin? Was ist ihr zugestossen? Fragen, die sich derzeit auch Kriminalhauptkommissar Michael Hoffmann, der Leiter der 3. Berliner Mordkommission stellt. Er ist es, der das Rätsel um Rebecca lösen soll.
Die Schülerin verschwand am 18. Februar 2019 spurlos. Der Hauptverdächtige ist Florian R. (27), der Schwager von Rebecca. Er wurde am Montagabend per Haftbefehl gefasst und sitzt seither in Untersuchungshaft. Der Hotelkoch wurde von den Ermittlern verhört, verstrickte sich in Widersprüche. Jetzt schweigt er. Obwohl er offenbar noch mit dem himbeerroten Twingo unterwegs war, in dem später Haare von Rebecca gefunden wurden.
Doch die Eltern und Schwestern von Rebecca halten den Schwager für unschuldig – weil er ihnen die Fahrten mit dem Auto «glaubhaft» habe erklären können, wie die Mutter sagte. «Die ganze Nummer hängt mit einer anderen Sache zusammen, die ich aber nicht sagen darf», sagte Rebeccas Vater zu «RTL». Er bat seinen Schwiegersohn: «Florian, rede einfach! Klär das, damit die ganze Suche in die andere Richtung geht, und zwar in die richtige.»
Rebecca hat Haus nicht lebend verlassen
Indes wird der Fall Rebecca als Mord-Fall behandelt. «Wir gehen nach derzeitigem Stand der Ermittlungen davon aus, dass sie das Haus nicht lebend verlassen hat, um zur Schule zu gehen», sagt Martin Steltner, Sprecher der Staatsanwaltschaft Berlin, zum Nachrichtensender n-tv.
Die Ermittler tappen im Dunkeln. Sie sind auf die Hilfe der Bevölkerung angewiesen. Am Mittwochabend trat Kriminalhauptkommissar Hoffmann darum in der Fahndungssendung «Aktenzeichen XY» auf. Über 150 Hinweise gingen daraufhin innert weniger Stunden ein. Derweil ist die Gesamtzahl der Hinweise seit Rebeccas Verschwinden auf über 700 gestiegen.
Suchaktion nach Rebecca geht weiter
Ein Hinweis war es auch, der am Donnerstagvormittag in Ostbrandenburg für eine grossangelegte Suchaktion der Polizei sorgte. Eine Hundertschaft an Einsatzkräften rückte zum rund 50 Kilometer von Berlin entfernten Storkow (D) aus. Mit Helikopter, drei Leichenspürhunden und einem Personensuchhund wurde ein Waldstück durchsucht.
Brisant: Das Gebiet liegt nur wenige Kilometer von der Autobahn A12 zwischen Berlin und Frankfurt (Oder) entfernt. Dort war Florian R. sowohl am Tag von Rebeccas Verschwinden als auch tags darauf mit seinem himbeerroten Renault Twingo unterwegs.
Rund sieben Stunden hatte die Suchaktion am Donnerstag gedauert. Dennoch blieb sie ohne Erfolg. Für Freitag sind darum weitere Suchaktionen geplant.
«Heute wird die Suche nach Rebecca in dem Waldstück bei Storkow fortgesetzt», heisst es seitens der Berliner Polizei. Sobald neue Erkenntnisse vorliegen, werde die Öffentlichkeit informiert. (rad)