Seit dem 18. Februar fehlt von Rebecca Reusch (15) jede Spur. Ihre Familie glaubt nicht, dass sie weggelaufen ist. Und die Berliner Polizei schliesst nicht aus, dass das Mädchen Opfer einer Straftat wurde. Die Mordkommission untersucht den Fall. Inzwischen wurde eine Person im Zusammenhang mit dem Verschwinden des Mädchens festgenommen. Laut «Bild» handelt es sich dabei um den 27-jährigen Schwager des Teenagers. Er soll Rebecca zuletzt lebend gesehen haben.
«Im Fall der vermissten 15-jährigen Rebecca Reusch haben die umfangreichen Ermittlungen der 3. Mordkommission den Verdacht einer Straftat erhärtet», teilte die Polizei am Donnerstag mit. Weitere Abklärungen sind noch immer im Gang. Der Festgenommene ist der Mann der ältesten Schwester Jessica (27). Die 15-Jährige hatte das Wochenende vor ihrem Verschwinden (16.–17. Februar) im Haus des Schwagers im Bezirk Neukölln verbracht.
Nicht in der Schule angekommen
Wie die «Bild» berichtet, sei das Mädchen am Montag darauf früher als nötig aufgestanden, habe ihre Schulsachen sowie eine Fleece-Decke aus dem Wohnzimmer eingepackt und das Haus verlassen. Als ihre Mutter um 7.15 Uhr anrief, war das Handy schon aus. Um 9.50 Uhr hätte sie in der Schule sein sollen, dort kam sie aber nie an.
Rebeccas andere Schwester Vivien (23) glaubt, dass das Mädchen am besagten Morgen jemanden getroffen habe. Mit wem weiss aber niemand. «Sie hat keinen Freund und ist immer zuverlässig», sagt ihr Vater Bernd Reusch zur Zeitung.
Der Schwager erklärte, er sei um 5.45 Uhr von einer Feier nach Hause gekommen. Als er um 8.30 Uhr nach Rebecca sehen wollte, war sie aber bereits weg. Zu den Vorwürfen schweigt der Mann jedoch, wie «Bild» schreibt. Was Ermittler gegen ihn in der Hand haben, ist unklar.
Familie wendet sich an Schrebergärtner
Die Familie glaubt nicht, dass er etwas mit dem Verschwinden ihrer Tochter zu tun hat. «Ich würde meine Hand für ihn ins Feuer legen», sagt der Vater. Stattdessen gehen sie davon aus, dass Rebecca irgendwo festgehalten wird. Auf Instagram postete ihre Schwester folgenden Aufruf: «An alle Laubenbesitzer oder Leute, die welche kennen, die eine Laube haben. Bitte seht dort nach, ob dort irgendwelche Bewegungen sind oder euch etwas komisch vorkommt.»
Mutter Brigitte (52) versucht, die Hoffnung nicht aufzugeben. Sie sagt zur «Bild»: «Ich will mir auch gar nicht ausmalen, dass etwas Schlimmes passiert ist. Denn dann würde ich zusammenbrechen. Ich will aber kräftig und stark bleiben, für mein Kind. Ich lasse mich nicht hängen. Denn ich weiss: Wenn Rebecca zurückkommt, dann braucht sie mich. Ich hoffe einfach, dass derjenige, der sie festhält, die Geduld verliert und sie freilässt.»
Kleidungsstück sichergestellt
117 Hinweise sind bei der Polizei eingegangen. Sie sucht mit Hochdruck nach dem Teenager. Ein Helikopter überflog die Gegend und zehn Beamte durchforsteten das Areal in der Nähe des Wohnorts der Schwester.
Am Mittwoch konnte ein Kleidungsstück sichergestellt werden. Ob es sich dabei um Rebeccas Sachen handelt, gibt die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekannt. Weiter suchen die Beamten in Whatsapp-Chats nach Hinweisen zu ihrem Verbleib. In Rebeccas Status steht nun: «Dieser Anschluss wurde von der Polizei übernommen». (man/noo)