Auf einen Schlag hat Li-Meng Yan weltweit Berühmtheit erlangt. Mit ihrer Aussage, das Covid-19-Virus stamme nicht von einem Wildtiermarkt, sondern aus einem Labor in Wuhan, stellte die chinesische Forscherin die gängige Theorie auf den Kopf (auch BLICK berichtete).
Ihre Studie aber wird von Experten zerzaust: Die meisten Forscher gehen immer noch davon aus, dass sich das Virus nicht durch Menschenhand entwickelt hat.
Nun zeigt sich: Li-Meng Yan steht indirekt in Kontakt mit Donald Trump (74), der schon immer behauptet hatte, dass die Chinesen das Virus selber gezüchtet hätten und von Peking hohen Schadenersatz verlangt.
Ist die im April aus China geflohene Forscherin nur eine Handlangerin des US-Präsidenten? Ihre Verknüpfungen könnten jedenfalls darauf hinweisen.
Kontakt zu chinesischem Milliardär
Yan und ihre drei Co-Autoren werden in der Studie als Vertreter einer Organisation namens «Rule of Law Society» bezeichnet. Diese in New York ansässige Organisation gehört dem exil-chinesischen Geschäftsmann Guo Wengui (50), der mehrere Nachrichtenseiten betreibt, die kritisch über die chinesische Regierung berichten, dabei aber viele Falschinformationen verbreiten und dem rechten Spektrum in den USA zuzuordnen sind.
Guos Kanäle auf sozialen Medien wie «Voice of Guo» oder «GNews» berichten seit einigen Tagen intensiv über Yans neue Studie.
Trump half dem Chinesen
Guo selber kennt Trump persönlich, spätestens seit er 2015 Trumps Club Mar-a-Lago in Florida beigetreten ist. Die Mitgliedschaft ist nicht ganz günstig, für den Milliardär jedoch ein Klacks: Der Beitritt allein kostet 200’000 Dollar, der jährliche Beitrag 14’000 Dollar.
Diese Investition hat sich bezahlt gemacht: Als die chinesische Regierung Guo wegen angeblich sexuellen Übergriffen und Bestechung vor Gericht stellen wollte, bewahrte ihn Trump vor der Auslieferung. Guo gibt an, dass ihn China wegen seiner politischen Aktivitäten verurteilen wollte.
Forscherin kennt Trumps Anwalt
Yan selber unterhält Kontakt zu Trumps Anwalt Rudy Giuliani (76) und Trumps ehemaligem Berater Steve Bannon (66). Guo betreibt seine Plattformen in enger Zusammenarbeit mit Bannon. Das Twitter-Titelbild von «Voice of Guo» zeigt die beiden beim gemeinsamen Gebet in einer Kirche. Es war auch Guos Yacht, auf der Bannon am 20. August wegen Betrugsvorwürfen kurzzeitig festgenommen worden war. Bei Giuliani war Yan einen Tag vor der Publikation der Studie zu Gast, um in dessen Podcast für ihre Thesen werben zu können.
Twitter löscht ihr Konto
Die Kritik an Yan wird immer lauter. Ihre Studie sei unseriös, sagen sie. Noch immer hält eine grosse Mehrheit der Experten, Forscher und Regierungen eine natürliche Entwicklung für den wahrscheinlichsten Ursprung von Covid-19.
Inzwischen hat auch Twitter ihren Account, den sie vor kurzem eröffnet hatte, geschlossen. Einen Grund gibt der Nachrichtendienst nicht an. Aber Twitter geht seit einiger Zeit aktiv gegen Fake News vor.
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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