Hässiger Tweet wegen Klobuchar
Darum giftet Trump gegen die Klimaerwärmung

Amy Klobuchars Ankündigung, 2020 US-Präsidentin werden zu wollen, nutzte Donald Trump, um einmal mehr die Klimaerwärmung als Unsinn abzutun. BLICK erklärt, warum Trump falsch liegt und wie die globale Erwärmung die Schweiz betrifft.
Publiziert: 11.02.2019 um 21:28 Uhr
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Aktualisiert: 12.02.2019 um 09:36 Uhr
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Donald Trump glaubt nicht an die globale Erwärmung. Entsprechend politisiert er im Weissen Haus, unter ihm sind die USA aus dem Pariser Klimaabkommen ausgestiegen.  Doch die globale Erwärmung ist eine Tatsache. Folgend einige Grafiken von Meteo Schweiz, welche Klima-Entwicklungen für die Schweiz aufzeigen.
Foto: Win McNamee
Fabian Vogt

Am Sonntag gab Amy Klobuchar in grossem Schneegestöber bekannt, 2020 US-Präsidentin werden zu wollen. Die 58-Jährige, deren Grosseltern aus der Schweiz stammen, möchte für die Demokraten gegen Donald Trump antreten und ihn besiegen (BLICK berichtete). Eines ihrer Wahlkampfversprechen: die Bekämpfung der globalen Erwärmung.

Der amtierende US-Präsident Donald Trump hat Klobuchars Antrittsrede offenbar mit Interesse verfolgt. Anschliessend schrieb er auf Twitter: «Es passiert schon wieder. Amy Klobuchar spricht stolz über ihren Kampf gegen die globale Erwärmung, während sie in einem Schneesturm steht. Am Ende ihrer Rede sah sie wie ein Schneemann(frau) aus. Schlechtes Timing.»

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Damit zeigt Donald Trump einmal mehr: Er verwechselt die Begriffe «Klima» und «Wetter»:

Wetter

«Meteo»-Chef Thomas Bucheli wird auch als «Wetterfrosch» bezeichnet, weil er und seine Kollegen täglich über Tiefdruckgebiete, Niederschlagswahrscheinlichkeiten oder Windstärken Auskunft geben. «Täglich» ist dabei das entscheidende Wort. Das Wetter beschreibt kurzzeitige Entwicklungen, über Stunden, Tage, Wochen oder Jahreszeiten. Wer in zwei Wochen seinen Geburtstag feiert, konsultiert Wetterprognosen um zu wissen, ob die Party draussen oder drinnen stattfinden soll.

Klima

Eine Sendung zum Klima hingegen gibt es nicht. Weshalb? Weil es dem Geburtstagskind für seine Party herzlich egal ist, wie sich die Durchschnittstemperatur an seinem grossen Tag in den letzten 500 Jahren verändert hat. Genau das beschreibt aber das Klima. Hier interessieren sehr lange Zeiträume, von Jahrzehnten bis hin zu erdgeschichtlichen Zeitskalen. Das Klima lässt damit Prognosen zu, die weitaus genauer sind als Wetter-Berichte. Wenn es beispielsweise gestern geregnet hat, kann morgen trotzdem die Sonne scheinen (Wetter). Wenn aber in den letzten 100 Jahren die Durchschnittstemperatur im Februar um 0,5 Grad anstieg, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass dieser Trend anhält (Klima). 

Wenn auch der einzelne Mensch von Klimaveränderungen weniger betroffen ist als von Wetterschwankungen, ist das Klima für die Menschheit als Ganzes deutlich relevanter.

Fakten eindeutig

Wenn also Donald Trump vom Schneegestöber spricht, meint er damit das aktuelle Wetter. Das steht entgegen seiner Meinung überhaupt nicht im Widerspruch zu Klobuchars Aussagen, die Klimaerwärmung bekämpfen zu wollen. Denn auch in einem wärmeren Klima gibt es kältere Tage, das Klima gibt lediglich den Durchschnittswert wieder. Wenn aber die globale Erwärmung stärker wird, bedeutet das, dass die kälteren Tage weniger werden. Würde also Klobuchar in 50 Jahren ihre Rede halten, wäre die Wahrscheinlichkeit geringer, dass sie es im Schneegestöber tut. 

Dass es eine Klimaerwärmung gibt, wird nur von Verschwörungstheoretikern angezweifelt. Denn die Fakten dazu sind eindeutig, wie beispielsweise dieser Tweet zeigt.

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Noch 1 Tag Neuschnee im Tessin

Für die Schweiz hat Meteo Schweiz 2014 das Klima der vergangenen Jahrhunderte analysiert und kam unter anderen zum folgenden Erkenntnissen: 

  • Bis 2060 wird sich die durchschnittliche Zahl der Sommertage im Mittelland von heute 40 auf etwa 80 etwa verdoppeln. Im Tessin, im Rhonetal und am Genfersee wird die Zahl von heute 80 auf über 100 Sommertage im Jahr ansteigen.

  • Nebst den Sommertagen gibt es auch Frosttage. Rund 80 davon pro Jahr im Mittelland derzeit. Bis 2060 soll die Zahl der Frosttage auf weniger als 50 Tage in einem Jahr abnehmen.

  • In den zentralen Hochalpen schneit es heute an durchschnittlich über 100 Tagen im Jahr. In den Voralpen sind rund 40 bis 80 Tage mit Schneefall typisch, im Flachland zwischen 10 und 30 Tage. Bis 2060 ist mit einer Abnahme von bis zu 30 Tagen in den Alpen zu rechnen, sagt Meteo Schweiz. Im Mittelland wird die Zahl der Tage mit Neuschnee um 55 bis 75 Prozent auf deutlich unter 10 Tage, in den Tieflagen des Tessin sogar auf 0 bis 1 Tag zurückgehen.

US-Wahlen 2020 – Das sind die Kandidaten

Demokraten

  • Per Twitter gab der frühere US-Vizepräsident Joe Biden bekannt: Er fordert 2020 US-Präsident Donald Trump heraus.
  • Auch der Senator Colorados Michael Bennet will es probieren.
  • Der Senator Cory Booker (49) gab seine Kandidatur bereits am 1. Februar bekannt.
  • Pete Buttigieg ist einer der jüngsten Kandidaten. Trotzdem will der Bürgermeister von Indiana den Kampf gegen Trump aufnehmen.
  • Julián Castro – Obamas ehemaliger Minister für Wohnungsbau und Stadtentwicklung.
  • John Delaney vertritt den Bundesstaat Maryland im US-Repräsententenhaus und will es gegen Trump aufnehmen.
  • Tulsi Gabbard – Die demokratische Abgeordnete aus Hawaii würde im Falle eines Sieges das jüngste Staatsoberhaupt der US-Geschichte werden. Sie vertritt aktuell Hawaii im Repräsentantenhaus.
  • Auch «Schweizerin» Amy Klobuchar will 2020 Trump herausfordern. Die Grosseltern der Demokratin stammen aus der Schweiz.
  • Bernie Sanders will es nach der letzten Wahlschlappe nochmal versuchen: Der US-Senator kandidiert ebenfalls für die Präsidentschaft.
  • Elizabeth Warren – Demokratin und Senatorin des Bundesstaats Massachussetts. Sie ist als scharfe Kritikerin von Trump bekannt.
  • Die Autorin Marianne Williamson (66) ist eigentlich eher bekannt für ihre spirituellen Bestseller, als für ihr politisches Engagement.
  • Andrew Yang - Der US-amerikanischer Unternehmer und Gründer von Venture for America. Er setzt sich für ein bedingungsloses Grundeinkommen ein.

Republikaner

  • Donald Trump – Der amtierende 45. Präsident der USA stellt sich für eine Wiederwahl zur Verfügung.
  • Der frühere Gouverneur des Bundesstaats Massachusetts und Republikaner Bill Weld will gegen seinen Parteikollegen Trump antreten. Er wolle die USA von weiteren vier Jahren unter der aktuellen Regierung bewahren, sagte Weld in einem CNN-Interview.

Demokraten

  • Per Twitter gab der frühere US-Vizepräsident Joe Biden bekannt: Er fordert 2020 US-Präsident Donald Trump heraus.
  • Auch der Senator Colorados Michael Bennet will es probieren.
  • Der Senator Cory Booker (49) gab seine Kandidatur bereits am 1. Februar bekannt.
  • Pete Buttigieg ist einer der jüngsten Kandidaten. Trotzdem will der Bürgermeister von Indiana den Kampf gegen Trump aufnehmen.
  • Julián Castro – Obamas ehemaliger Minister für Wohnungsbau und Stadtentwicklung.
  • John Delaney vertritt den Bundesstaat Maryland im US-Repräsententenhaus und will es gegen Trump aufnehmen.
  • Tulsi Gabbard – Die demokratische Abgeordnete aus Hawaii würde im Falle eines Sieges das jüngste Staatsoberhaupt der US-Geschichte werden. Sie vertritt aktuell Hawaii im Repräsentantenhaus.
  • Auch «Schweizerin» Amy Klobuchar will 2020 Trump herausfordern. Die Grosseltern der Demokratin stammen aus der Schweiz.
  • Bernie Sanders will es nach der letzten Wahlschlappe nochmal versuchen: Der US-Senator kandidiert ebenfalls für die Präsidentschaft.
  • Elizabeth Warren – Demokratin und Senatorin des Bundesstaats Massachussetts. Sie ist als scharfe Kritikerin von Trump bekannt.
  • Die Autorin Marianne Williamson (66) ist eigentlich eher bekannt für ihre spirituellen Bestseller, als für ihr politisches Engagement.
  • Andrew Yang - Der US-amerikanischer Unternehmer und Gründer von Venture for America. Er setzt sich für ein bedingungsloses Grundeinkommen ein.

Republikaner

  • Donald Trump – Der amtierende 45. Präsident der USA stellt sich für eine Wiederwahl zur Verfügung.
  • Der frühere Gouverneur des Bundesstaats Massachusetts und Republikaner Bill Weld will gegen seinen Parteikollegen Trump antreten. Er wolle die USA von weiteren vier Jahren unter der aktuellen Regierung bewahren, sagte Weld in einem CNN-Interview.
Alles, was Sie über den Klimawandel wissen müssen

Der Klimawandel ist in aller Munde – und das nicht erst seit gestern. Doch was verbirgt sich eigentlich hinter diesem Begriff? Hier erfahren Sie alles, was Sie über den Klimawandel wissen müssen.

Trotz Energiewende werden die Welt-Klimaziele deutlich verfehlt. (Symbolbild)
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KEYSTONE/AP/FRANK AUGSTEIN

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