Coronavirus in Brasilien
Bolsonaro erneut positiv getestet

Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro ist nach eigener Angabe erneut positiv auf das Coronavirus getestet worden.
Publiziert: 16.07.2020 um 09:45 Uhr
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Aktualisiert: 16.03.2021 um 12:07 Uhr
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro wurde erneut positiv auf das Coronavirus getestet.
Foto: AFP

«Gestern Morgen habe ich den Test gemacht, gestern Abend kam das Ergebnis, dass ich noch immer positiv bin», sagte Jair Bolsonaro (65) in einem Video auf Twitter am Mittwochabend (Ortszeit).

Am Dienstag vergangener Woche hatte der brasilianische Staatschef bekannt gegeben, dass er sich mit dem Coronavirus infiziert habe. Seitdem führt er seine Amtsgeschäfte aus der Präsidentenresidenz in Brasília. Neben den Vereinigten Staaten ist Brasilien derzeit einer der Brennpunkte der Corona-Pandemie.

Zwei Millionen Infizierte

Bislang haben sich in dem grössten und bevölkerungsreichsten Land Lateinamerikas fast zwei Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 75'000 Patienten sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Experten gehen davon aus, dass die tatsächlichen Zahlen noch deutlich höher liegen, da in Brasilien nur wenig getestet wird.

Das Land hat 210 Millionen Einwohner und ist 24-mal so gross wie Deutschland. Die Regierung hat die Pandemie von Anfang an verharmlost. Bolsonaro bezeichnete das Coronavirus als «leichte Grippe» und lehnte Einschränkungen und Schutzmassnahmen ab. Der rechte Staatschef fürchtete die wirtschaftlichen Schäden eines Lockdowns. Immer wieder zeigte er sich ohne Mundschutz in der Öffentlichkeit, löste Massenaufläufe aus und machte Selfies mit Anhängern. Zudem setzte er sich in der Covid-19-Behandlung für den Einsatz des umstrittenen Malariamittels Hydroxychloroquin ein, dessen Wirksamkeit er in seinem Fall in dem Video beteuerte.

Corona-Pandemie stürzt in Lateinamerika 45 Millionen in Armut

Die Corona-Pandemie könnte in Lateinamerika und in der Karibik im laufenden Jahr weitere 45,4 Millionen Menschen in die Armut stürzen. Damit gäbe es in der Region 230,9 Millionen Arme, teilte die UN-Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik (Cepal) bei der Vorstellung des aktualisierten Sonderberichts zur Corona-Krise am Mittwoch (Ortszeit) mit. Demnach würden Ende des Jahres 37,3 Prozent der Menschen in der Region in Armut leben, 15,5 Prozent sogar in extremer Armut. Die Arbeitslosigkeit dürfte laut der Prognose um 5,4 Prozentpunkte auf 13,5 Prozent steigen.

Minuszahlen in der Wirtschaft

In der ganzen Region rechnet Cepal für 2020 mit einem Rückgang der Wirtschaftskraft um 9,1 Prozent. Damit dürfte das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in Lateinamerika und in der Karibik Ende des Jahres in etwa auf dem Niveau von 2010 liegen. Für Brasilien prognostizieren die Vereinten Nationen ein Minus von 9,2 Prozent, für Mexiko von 9,0 und für Argentinien von 10,5 Prozent. Das einzige Land der Region, in dem die Wirtschaft im laufenden Jahr überhaupt wachsen dürfte, ist Guayana: Wegen der Entdeckung grosser Ölvorkommen rechnet Cepal mit einem Plus von 44,3 Prozent. (SDA)

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